Seit fast sieben Jahren herrscht Krieg in Jemen. Bei den Kampfhandlungen starben bis jetzt 100.000 Menschen direkt, weitere 130.000 Menschen kostete der Krieg indirekt das Leben. Mehr als vier Millionen Menschen mussten innherhalb des Landes fliehen und über 21 Millionen Jemenit*innen sind aktuell auf humanitäre Hilfe angewiesen. Dabei besteht die Gefahr, dass auch mit deutschen Rüstungsgütern die Menschenrechte und das humanitäre Völkerrecht verletzt werden. Organisationen aus der Entwicklungs-, Friedens- und Menschenrechtspolitik sowie humanitäre Hilfsorganisationen fordern daher in einem Offenen Brief ein umfassendes Rüstungsexportverbot gegenüber der von Saudi-Arabien angeführten Militärkoalition im Jemen.
Bereits in den Jahren 2019 und 2020 unterzeichnete das FNF Offene Briefe mit ähnlichen Forderungen. Tatsächlich wurde im Dezember 2020 beschlossen, bereits erteilte Rüstungsexportgenehmigungen für Saudi-Arabien zu widerrufen und bis zum 31.12.2021 keine neuen Anträge für Rüstungsexporte nach Saudi-Arabien zu genehmigen. In Anbetracht des nun auslaufenden Rüstungsexport- und genehmigungsstopps und der ohnehin mangelhaften Maßnahmen der Bundesregierung unterzeichnete das FNF gemeinsam mit 39 anderen Organisationen am 16.11.2021 den offenen Brief der "Aktion Aufschrei - Stoppt den Waffenhandel!" an die geschäftsführenden Mitglieder des Bundessicherheitsrates und die Vertreter*innen der Koalitionsverhandlungen führenden Parteien.