Geburtstagsgeschenk aus Berlin: FNF-Flyer jetzt auch auf Russisch

FNF Flyer 2021 RussischEin ganz wunderbares Geburtstagsgeschenk haben uns die Frauen für den Frieden Berlin gemacht: Unseren FNF-Vereinsflyer gibt es jetzt auch auf Russisch! Ein großer Dank dafür geht an Hildegard, Ulrike und alle anderen beteiligten Berliner FriedensFrauen, die die Übersetzung, das Layout und den Druck finanziert haben! Der Flyer ist sowohl gedruckt bei uns im Büro verfügbar als auch hier auf unserer Website als PDF-Datei abrufbar.

Wir würden uns ungemein freuen, wenn der Flyer breit verteilt wird und dadurch hoffentlich ganz neue Allianzen und FriedensFreundschaften ermöglicht!

Friedenszitat Februar

Friedenszitat Februar 2021Zitat der US-amerikanischen Poetin Amanda Gorman (*7. März 1998).

Gorman ist eine afroamerikanische Poetin und Aktivistin. Bereits 2015 veröffentlichte sie ihren ersten Gedichtband „The One for Whom Food is Not Enough“. Neben ihrem Studium der Soziologie an der Harvard University veröffentlichte sie außerdem gleichzeitig Texte im Studierenden-Newsletter „The Edit“ der New York Times.

Gorman trug bei der Amtseinführung von Joe Biden 2021 ihr Gedicht „The Hill We Climb“ vor. Damit war sie mit 22 Jahren die jüngste Poetin, die je zu diesem Anlass eingeladen wurde. Besonders vor dem Hintergrund der Proteste gegen rassistische Polizeigewalt und xenophobe Strukturen in den Vereinigten Staaten, dem kürzlichen Angriff auf das Kapitol und der tiefen gesellschaftlichen Spaltung in politische Lager hat sich Gorman mit ihrem Gedicht dafür ausgesprochen, aus den Erfahrungen zu lernen und die Versöhnung untereinander zu suchen, um solche strukturellen Probleme gemeinsam überwinden zu können. Ihr Werk stimmt einen hoffnungsvollen Ton an und unterstreicht eine tiefe Sehnsucht nach Frieden.

Aufruf: Stoppt den Krieg im Jemen!

Stoppt den Krieg im JemenDas Frauennetzwerk für Frieden sieht es als zwingend notwendig an, den Krieg im Jemen schnellstmöglich zu beenden und die Bevölkerung humanitär zu unterstützen. Um diesem Wunsch Ausdruck zu verleihen, haben wir anlässlich des Global Action Days am 25. Januar 2021 gemeinsam mit mehr als 300 Organisationen aus 18 verschiedenen Ländern eine Erklärung unterzeichnet, die zum sofortigen Stopp des Krieges und einer Wiederherstellung der humanitären Hilfe im Jemen auffordert. 

Die UN hat die derzeitige Lage im Jemen als "die größte menschliche Krise auf Erden" bezeichnet. Nicht nur die kriegerischen und brutalen Einsätze extremer Gewalt terrorisieren die Einwohner des Landes: Hungersnot und der schlimmste Ausbruch von Cholera seit Beginn der Moderne verschlimmern ihre Lebensbedingungen täglich. Das Corona-Virus hat diese Situation noch zusätzlich verschärft. Mittlerweile stirbt jede vierte erkrankte Person im Jemen an Covid-19.

Trotz dieser katastrophalen Lage beendet Saudi-Arabien den Krieg nicht. Stattdessen erhalten sie sogar weiterhin die Unterstützung westlicher Staaten - allen voran Großbritannien und USA - in Form von Waffen. Aus dieser Krise wird weiterhin Profit auf Kosten der geschwächten Zivilbevölkerung gemacht. Der 25. Januar ist ein globaler Aktionstag, der auf die katastrophale Lage in diesem Land aufmerksam machen und für ein gemeinsames Protestieren gegen die dortige Kriegstreiberei mobilisieren soll. Eine Online-Rallye, die ausführlich über die Lage des Landes aufklären soll, findet am 25.01.2021 um 8 Uhr statt.

Das Frauennetzwerk für Frieden besinnt sich besonders in dieser Sache auf seinen Leitspruch: "Kriege werden von Menschen gemacht. Frieden auch."
Wir hoffen sehr auf eine schnelle Beendigung des Krieges und baldige Unterstützung für die Einwohner*innen des Jemens.

Offener Brief: Kommunale Aufnahme von Geflüchteten ermöglichen

SB Logo DEDie derzeitige Situation vieler Geflüchteter an den europäischen Außengrenzen ist durch den Wintereinbruch und die weit verbreitete Obdachlosigkeit besonders dramatisch. Die Seebrücke Bonn hat deswegen anlässlich des heutigen Aktionstags "Aufnahme statt Abschottung" einen offenen Brief an Bundesinnenminister Horst Seehofer verfasst, in dem sie fordert, die Unterbringung von Geflüchteten in aufnahmebereiten Kommunen wie der Stadt Bonn zu ermöglichen. Das Frauennetzwerk für Frieden unterstützt den Brief vollumfänglich und hat ihn gemeinsam mit vielen weiteren Bonner Organisationen und Vertreter*innen der Zivilgesellschaft und Politik unterzeichnet.

Besonders die Situation der Geflüchteten in Bosnien-Herzegowina hat sich in den letzten Wochen verschlimmert. Nach einem Brand im Lager Lipa müsssen dort nun hunderte Menschen bei Kälte und heftigem Schneefall ohne jegliche Form von Unterkunft leben. Auch die Zelte, die die bosnischen Streitkräfte nun aufgestellt haben, können die Lage nicht maßgeblich entzerren. Den Menschen fehlt es an warmer Kleidung, Lebensmitteln und adäquater medizinischer Versorgung. Es gibt in diesen Lagern keine Unterbringungen, die den Geflüchteten ein Leben in Sicherheit und Menschenwürde ermöglichen.

Die Stadt Bonn hat sich bereits am 26.09.2019 dem Bündnis Sicherer Häfen der Initiative Seebrücke angeschlossen. Das bedeutet, dass Bonn bereit dazu ist, mehr Menschen aufzunehmen, als es die Verteilungsquote derzeit vorsieht. Obwohl Bonn und mehr als 200 weitere Städte und Kommunen ihre Bereitschaft in den vergangenen Monaten somit wiederholt signalisiert haben, können trotzdem keine Menschen aus den Lagern aufgenommen werden. Das FNF sieht einen klaren Widerspruch in der Aufnahmeverweigerung und den inhumanen Lebensbedingungen in den europäischen Lagern und unterstützt den offenen Brief der Seebrücke Bonn daher ohne Vorbehalte.

Kundgebung: Atomwaffenverbotsvertrag tritt in Kraft - wann unterzeichnet Deutschland?

Kira Lizza Rede AtomwaffenverbotsvertragAm Freitag den 22. Januar 2021 war es endlich so weit: Der Atomwaffenverbotsvertrag ist in Kraft getreten. Unsere Schatzmeisterin, Kira Lizza, hat zu diesem historischen Anlass bei unserer Kundgebung auf dem Bonner Marktplatz eine Rede gehalten und erklärt, wieso das FNF gerade in Deutschland auch in Zukunft einen größeren Fokus auf feministischer Außenpolitik sehen möchte.

Mit dem Inkrafttreten des Atomwaffenverbotsvertrages haben sich die 51 unterzeichnenden Staaten von nun an offiziell dazu verpflichtet, keine Atomwaffen zu erwerben, zu entwickeln, zu verkaufen oder zu besitzen. Bereits 2017 ist der Vertrag von 122 Staaten in den Vereinten Nationen angenommen worden. Dennoch konnte er erst nach der 50. Unterschrift offiziell in Kraft treten.

Das Frauennetzwerk für Frieden sieht diese Entwicklung als einen großen Schritt in die richtige Richtung der Friedenspolitik – nämlich in Richtung der globalen, nuklearen Abrüstung. Seit vielen Jahren setzen wir uns an der Seite von Organisationen wie ICAN Deutschland dafür ein, dass die Atomwaffen endlich vernichtet werden. Durch dieses aktuelle, globalpolitische Ereignis sehen wir uns in unserer Hoffnung bestätigt, dass ein globales Abrüsten in Zukunft möglich sein wird.

Trotz dieser Entwicklungen weigert sich die Deutsche Bundesregierung weiterhin, dem Vertrag beizutreten. ICAN Deutschland hat mit dem von ihnen erstellten Städteappell bereits über 100 deutsche Städte und vier Bundesländer mobilisiert, die sich offen für einen Vertragsbeitritt aussprechen. Auch die Organisation Mayors for Peace unterstützt den Vertrag mit amtsführenden Mitgliedern aus Hamburg, Hiroshima, Nagasaki, Manchester und vielen weiteren Städten klar und offen.

Da wir uns mit dieser Politik nicht zufriedengeben wollen, haben wir am 22.01.2021 gemeinsam mit dem Netzwerk Friedenskooperative, dem NaturFreunde Bonn e.V. und vielen weiteren Unterstützer*innen zu einer Kundgebung auf dem Bonner Marktplatz aufgerufen. Rund 100 Teilnehmer*innen haben uns bei diesem Vorhaben unterstützt, ihren Standpunkt vertreten und den Reden von Kira Lizza, Katja Dörner (Oberbürgermeisterin), Bernd Weede (Kreisvorsitzender DGB KV Bonn/Rhein-Sieg), Martin Singe (pax christi - Gruppe Bonn) und einigen weiteren Politiker*innen und Aktivist*innen angehört.Demo Atomwaffenverbotsvertrag

Wie Kira in ihrer Rede deutlich machte, wird die Politik für nukleare Abrüstung seit Jahren vor allen Dingen von Frauen getragen – als Beispiel seien hier z.B. Beatrice Fihn, Direktorin von ICAN und die Hibakusha Setsuko Thurlow, Überlebende des Atombombenabwurfs auf Hiroshima und überzeugte Aktivistin, zu nennen. Geschlechterrollen spielen vor allen Dingen auch in den dynamischen Machtverhältnissen, die mit der Nuklearpolitik assoziiert werden, eine große Rolle, wie Kira passend zusammenfasste: „Atomwaffen werden seit jeher mit Macht und Stärke assoziiert. Attribute, die in einem binären Geschlechtersystem traditionell männlich besetzt sind. Deshalb wird auch der Besitz von Atomwaffen gerade von männlichen Politikern immer wieder als Zeichen von Macht und Stärke hervorgehoben, und zwar nicht nur von staatlicher Macht, sondern auch von persönlicher Stärke“.

Das FNF ist davon überzeugt, dass dieser Stärkebegriff verfälscht ist. Stattdessen betonte Kira, dass unsere Auffassung von Stärke bedeutet, den Atomwaffenverbotsvertrag zu unterzeichnen, andere Länder dabei mitzuziehen und letzten Endes die Welt durch Abrüstung und Demilitarisierung sicherer zu machen. Wir fordern, dass die deutsche Regierung ihren Stärkebegriff anpasst – damit wir alle sicherer und friedlicher leben können.
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      Telefon: +49(0)228 - 62 67 30
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      Frauennetzwerk für Frieden e.V.
      Dr. Werner-Schuster-Haus
      Kaiserstr. 201
      D-53113 Bonn