75 Jahre nach Kriegsende veröffentlichten heute neun Frauen eine Anzeige in der Wochenzeitung "der Freitag": als Kriegskinder, die das Ende des Krieges noch am eigenen Leib erfahren haben, und als FriedensFrauen, die sich seit Jahrzehnten für Frieden, Versöhnung und den Dialog mit Russland einsetzen. Unter ihnen sind unsere ehemalige Vorsitzende und FNF-Mitgründerin Heide Schütz sowie Hildegard von Meier, langjähriges FNF-Mitglied aus Berlin. Wir danken für ihre Erlaubnis, den Text der Anzeige hier in voller Länge wiederzugeben. Eine russischsprachige Version der Anzeige findet sich hier.
In diesem Jahr stoppte CORONA weitgehend das NATO-Militärmanöver DEFENDER 2020, angekündigt als das größte Manöver seit 25 Jahren. Deutschland sollte hier auf Grund seiner geostrategischen Lage eine zentrale Rolle spielen. Wer oder Was stoppt nun künftige NATO-Militärmanöver in
Mitteleuropa Richtung Russland? Das fragen wir Kriegskinder, die sich vor 40 Jahren in Berlin der damals gerade gegründeten Initiative FRAUEN FÜR DEN FRIEDEN angeschlossen haben, einer autonomen Frauenfriedensbewegung.
Heute sagen wir wieder: Wir fühlen uns durch diese „Sicherheitslogik“ der NATO nicht beschützt, sondern sind empört über diese Provokation! Wir wollen eine „Friedenslogik“, die auf gegenseitigem Vertrauen beruht! Müssen wir zulassen, dass wieder Panzer auf deutschen Straßen gen Osten rollen? Ist vergessen, dass Deutschland 1941 einen Vernichtungskrieg gegen die Sowjetunion begann, mit Verbrechen wie dem Hunger- und Kältetod von 3,3 Millionen sowjetischen Soldaten in deutscher Kriegsgefangenschaft und einer 872 Tage dauernden Belagerung von Leningrad mit über einer
Million Hungertoten?