Was ist Friedenskultur? Und welche, oft unterschätzte, Rolle spielen hierbei die Frauen? Diesen Fragen widmeten sich das Internationale Frauenzentrum Bonn (ifz) und das FNF in ihrem Kooperationsprojekt „Dörfer der Hoffnung“. Das interkulturelle Tanztheaterstück wurde inspiriert durch den Beitrag der Frauen im kolumbianischen Friedensprozess. Ende Oktober fanden die drei Aufführungen des Stücks im Theater Marabu statt und waren ein voller Erfolg: Alle Vorstellungen waren komplett ausverkauft! An der Premiere nahm sogar die Bonner Bürgermeisterin Angelika Kappel teil, an Seite eines internationalen Publikums.
Die Vorbereitungen zu „Dörfer der Hoffnung“, zu denen die Frauen des ifz den Löwenanteil beitrugen, begannen bereits im August: Die Laiendarstellerinnen nahmen zunächst an zwei Workshops teil, um einen Einblick in das das Thema „Frieden“ zu erlangen. Der erste Workshop mit dem Titel „Was ist Friedenskultur?“ wurde von der FNF-Vorsitzenden Heide Schütz gehalten. Der zweite Workshop, angeleitet von der ifz-Vorsitzenden Constanza Paetau, thematisierte die Rolle der Frau im kolumbianischen Friedensprozess. Schließlich erarbeiteten die Frauen mit der Choreographin Bibiana Jiménez innerhalb von nur zwei Monaten das Stück. Trotz dieses kurzen Zeitraums schafften es die Frauen, ein sehr beeindruckendes und emotionales Tanztheaterstück aufzuführen, das genügend Raum für eigene Interpretationen ließ: „Dörfer der Hoffnung“ zeigte unter anderem, wie sich Frauen aus den Kriegstrümmern erheben und ihren Ort wiederaufbauen. Wie sie sich gegenseitig Mut zusprechen, um ihre Träume zu verwirklichen. Und nicht zuletzt, dass sie männlich dominierte und von Machtdemonstration geprägte Friedensverhandlungen transformieren können. Aber nicht nur die Aufführungen an sich waren ein Erfolg: Bemerkenswert ist, wie die Darstellerinnen aus insgesamt acht Ländern im Laufe des Projekts zu einer Gruppe zusammenwuchsen, sich gegenseitig unterstützten und gemeinsam lernten.
Wir vom FNF konnten an den Abenden im Theater Marabu an unserem Infotisch mit Menschen verschiedenster Herkunft diskutieren und auf die Arbeit des Vereins aufmerksam machen. Wir danken dem ifz für die gelungene Kooperation und ganz besonders den Darstellerinnen für ihren Mut und ihr Durchhaltevermögen! Außerdem sind wir gespannt auf die nächste Ausgabe der Zeitschrift „Matices“, in der eine Fotostrecke und ein Interview mit der Choreographin Bibiana Jiménez veröffentlicht werden. Ein großer Dank geht natürlich auch an die Förder*innen des Projekts, das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW, das NRW Landesbüro Freie Darstellende Künste, den Evangelischen kirchlichen Entwicklungsdienst und der giz im Auftrag vom BMZ.