Das Projekt "1000 Frauen für den Friedensnobelpreis 2005" startete 2003, um die Friedensarbeit von Frauen auf der ganzen Welt sichtbar zu machen und den Frauen die Ehrung zuteil werden zu lassen, die sie verdienen: den Friedensnobelpreis. Stellvertretend für alle sollte diesen 1000 Frauen die höchste Anerkennung zuteil werden. Frauen zeigen die Grausamkeiten des Krieges auf, vermitteln zwischen verfeindeten Gruppen, rufen zur Versöhnung auf und bauen Zerstörtes wieder auf. Sie transformieren Konflikte, kämpfen gegen Armut und für Menschenrechte. Sie suchen in Südamerika nach verschwundenen Angehörigen, kreieren alternative Einkommensmöglichkeiten, bilden aus, heilen, reintegrieren HIV-Patienten, setzen sich für den Zugang zu Land und sauberem Wasser ein, finden Lösungen gegen alle Formen der Gewalt und wehren sich gegen die genitale Verstümmelung von Mädchen. Sie sind Expertinnen der Friedenskultur.
Millionen von Frauen leisten weltweit, oft unter schwierigsten Bedingungen und unter Lebensgefahr, allerdings weitgehend unbemerkt von der öffentlichen Aufmerksamkeit, wichtigste Friedensarbeit für das Wohl der Gemeinschaft: lokal, regional und überregional, global.
Etwa zwei Jahre lang hat die Initiative, unterstützt durch zahllose Frauen und unterschiedlichste Organisationen und einige Regierungen, die Namen von Friedensstifterinnen rund um den Globus gesammelt. Aus mehr als 2000 Nominierungen wurden mit Hilfe von 20 regionalen Koordinatorinnen 1000 Frauen ausgewählt. Die Zahl ist symbolisch, spiegelt aber die Stärke und Vielfalt der Frauenfriedensarbeit wieder. "Frieden kann man niemals alleine erreichen. Darum schließen sich Frauen in Netzwerken, Gruppen und Allianzen zusammen", schrieb die Initiatorin des Projektes, die Schweizer Europarätin Ruth-Gaby Vermot im Vorwort zu der beeindruckenden Projektdokumentation "1000 PeaceWomen Across the Globe", die im Herbst 2005 im Schweizer Kosmos Verlag erschien und durch die Initiative des Frauennetzwerk für Frieden seit 2008 in deutscher Übersetzung online vorliegt.
Der Friedensnobelpreis 2005 wurde dem Projekt nicht verliehen, aber die 2208 Seiten dicke englischsprachige Dokumentation ist ein Katalog der Vorbilder. Jede der tausend Frauen wird auf einer Doppelseite mit Bild und Kurzbiografie vorgestellt: 1000 Modelle, die sichtbar machen, wie man in schwierigen, manchmal hoffnungslos erscheinenden Situationen kreativ und erfolgreich Konflikte bearbeiten kann. Es wurden auch eine Ausstellung und der Film "1000 Frauen und ein Traum" in deutscher und englischer Version erstellt. Das Projekt wird ständig weiterentwickelt unter dem Namen "1000 PeaceWomen Across the Globe"/ "1000 FriedensFrauen Weltweit".
Das Frauennetzwerk für Frieden hat sich seit 2003 aktiv an dem Projekt beteiligt durch seine Unterstützung bei der Nominierung, die deutsche Online-Übersetzung, die Ausleihe und das Angebot einer Einführung in die Ausstellung, die Unterstützung einzelner Friedensfrauen, Öffentlichkeits- und Lobbyarbeit.
Die breite Lobbyarbeit soll ermöglichen, dass Frauen, wie im Jahr 2000 in der UN-Resolution 1325 des Sicherheitsrates gefordert, in wichtige Friedens- und Entscheidungsprozesse auf allen Ebenen gleichberechtigt und in vollem Umfang mit einbezogen werden und somit die UN-Resolution 1325 endlich umgesetzt wird: FriedensFrauen an die Friedenstische.
Weitere Informationen unter: www.1000peacewomen.org und die deutsche Übersetzung des Buches online auf buchdeutsch.1000peacewomen.org.
Gerne verleihen wir unsere Ausstellung zu den 1000 FriedensFrauen und verkaufen auch das englische Buch.
Wenn Sie daran Interesse haben, schreiben Sie uns doch einfach.