Friedenszitat Juli 2024

There is another path, a path of security and peace for all, where women lead together with dignity, attentiveness, empathy a process of reconciliation.

von Meera Eilabouni, palästinensische Musikerin und Friedensaktivistin 

Frei übersetzt aus dem Englischen: „Es gibt einen anderen Weg, einen Weg der Sicherheit und des Friedens für alle, auf dem Frauen gemeinsam, mit Würde, Achtsamkeit und Einfühlungsvermögen einen Prozess der Versöhnung anführen.“

Meera Eilabouni wuchs in Israel auf und engagiert sich bei den Women of the Sun. Women of the Sun setzt sich für soziales und politisches Empowerment von palästinensischen Frauen in Gaza, der West Bank, Jerusalem und in der Diaspora sowie für Frieden im israelisch-palästinensischen Konflikt ein. Gemeinsam mit ihrer israelischen Schwesternorganisation Women Wage Peace organisierten sie Anfang Oktober 2023, nur wenige Tage vor dem Angriff der Hamas, einen Frauenmarsch für Frieden.

Die Organisationen Women of the Sun und Women Wage Peace haben im Mai den Günter-Wallraff-Preis verliehen bekommen (Laudatio von Günter Wallraff). Dieser zeichnet seit 2015 Personen und Institutionen aus, die sich für die Umsetzung der universellen Menschenrechte und Pressefreiheit einsetzen. Außerdem sind die beiden Organisationen für den Friedensnobelpreis 2024 nominiert.

Das Zitat stammt aus der Rede von Meera Eilabouni am 20.12.2023 in der Philharmonie Berlin, beim Benefizkonzert der Berliner Philharmoniker "Gemeinsam für Menschlichkeit".

Friedenszitat August 2024

Now is the time to turn the tide of history, to get beyond the hatreds of the past, uniting beyond differences of race and nationality to turn distrust into trust, hatred into reconciliation, and conflict into harmony.

von Matsui Kazumi, Bürgermeister der Stadt Hiroshima; Auszug aus der "Peace Declaration 2024"

Frei übersetzt aus dem Englischen: „Jetzt ist es an der Zeit, den Lauf der Geschichte umzukehren, den Hass der Vergangenheit zu überwinden und sich über die Unterschiede von Ethnie und Nationalität hinweg zu vereinen, um Misstrauen in Vertrauen, Hass in Versöhnung und Konflikte in Harmonie zu verwandeln.“

 

Am 6. August 1945 werfen US-Streitkräfte eine Atombombe über der japanischen Stadt Hiroshima ab. Zehntausende Menschen sind augenblicklich tot. Weitere sterben im Laufe der nächsten vier Monate entweder durch direkte Verletzungen oder an den Folgen der radioaktiven Strahlung. Bis Ende des Jahres 1945 zählte die Stadt Hiroshima 140.000 Opfer. Und auch noch Jahre und Jahrzehnte später leiden die Überlebenden, Hibakusha genannt, unter Spätfolgen wie Krebs oder anderen chronischen Krankheiten.

Jedes Jahr am 6. August hält die Stadt Hiroshima eine Friedensgedenkfeier ab, um für die friedliche Beisetzung der Opfer, die Abschaffung der Atomwaffen und einen dauerhaften Weltfrieden zu beten. Während dieser Zeremonie gibt der Bürgermeister eine Friedenserklärung ab, die sich an die ganze Welt richtet und zur Abschaffung der Atomwaffen aufruft, um eine Welt mit echtem und dauerhaftem Weltfrieden zu schaffen, in der keine Bevölkerung jemals wieder die grausamen Zerstörungen von Hiroshima und Nagasaki erleben wird.

Das Zitat stammt aus eben dieser Friedenserklärung vom 06.08.2024 und wurde vom derzeitigen Bürgermeister Hiroshimas Matsui Kazumi veröffentlicht. Die vollständige "Peace Declaration 2024" könnt Ihr hier lesen.

Juni 2024

Women’s solidarity is a politics of anti-facism. Because we choose to care about the Other, the different than me.

Lepa Mlađenović, serbische feministische Aktivistin.

Frei übersetzt aus dem Englischen: „Frauensolidarität ist eine Politik des Antifaschismus. Weil wir uns dafür entscheiden, dass es uns wichtig ist, wie es der oder dem Anderen geht, auch wenn er oder sie anders ist als ich.“  

Das Zitat stammt aus dem Text „Politics of Women’s Solidarity“, veröffentlicht im Februar 2013, von der serbischen Feministin Lepa Mlađenović. Mlađenović ist Antikriegs-Aktivistin und setzt sich in ihrer Arbeit für Menschenrechte, für die Selbstbestimmung von queeren Personen und gegen Gewalt und Militarismus ein. Sie war eine der ersten lesbischen Personen in Serbien, die sich offen zu ihrer Sexualität bekannten.

Lepa Mlađenovićs Engagement für Veränderung und Gerechtigkeit ist beeindruckend. In Selbsthilfegruppen und Workshops leistet Mlađenović Aufklärungsarbeit über Themen wie Abtreibung und sexuelle Selbstbestimmung und unterstützt Menschen, die von sexualisierter Gewalt betroffen sind. Außerdem ist sie Mitgründerin mehrerer Gruppen und Organisationen, darunter die Frauen in Schwarz Belgrad, einer feministischen Friedensorganisation.

Für ihre Arbeit erhielt sie bereits internationale Preise, unter anderem den Anne-Klein-Frauenpreis der Heinrich-Böll-Stiftung im Jahr 2013.

Ausgewählt haben wir das Zitat anlässlich des „Pride Month“. Dieser wird jedes Jahr im Juni in Erinnerung an den Stonewall-Aufstand gegen Polizeigewalt in New York 1969 und als Zeichen für Vielfalt, Selbstbestimmung und Gleichberechtigung von LGBTQIA+-Personen gefeiert. 

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