Knapp 20 Teilnehmer*innen hatten am Vorabend des ersten Advents den Weg nach Bonn zu unserer Mitgliederversammlung gefunden. Am Vormittag ging es um Vereinsinternes: Auf der Tagesordnung standen ein Rückblick auf die vielfältige Arbeit des Vereins und seiner Mitgliedsorganisationen im Jahr 2018, die Vereinsfinanzen im vergangenen und laufenden Jahr und vor allem unsere Pläne für 2019. Im kommenden Jahr stehen dem Verein größere Veränderungen bevor: Ein neuer Vorstand soll sich formieren, denn die älteren Vorstandsfrauen möchten ihre Arbeit in jüngere Hände abgeben und werden 2019 nicht mehr zur Wahl stehen. Es stehen schon einige jüngere Frauen bereit und wir sind zuversichtlich, dass wir im ersten Halbjahr 2019 erfolgreich die Weichen für die Zukunft des FNF stellen können. Und auch inhaltlich wurden auf der MV wieder viele Pläne geschmiedet: Das neue Jahr im FNF wird mit dem Streitschlichtungstreff Anfang Februar starten, gefolgt vom Internationalen Frauentag am 08. März. Im Frühjahr steht wieder unsere jährliche Mahnwache am Atomwaffenstandort Büchel an. Für den Sommer plant unsere Bertha-AG verschiedene Aktionen, auch mit der Stadt Bonn, denn nach dem 175-jährigen Geburtstag der Friedensnobelpreisträgerin in 2018 steht auch 2019 ein besonderer Jahrestag an: Der Bertha-von-Suttner-Platz, im August 1949 durch einen Ratsbeschluss der Stadt Bonn nach der großen Friedensaktivistin benannt, feiert seinen 70. Geburtstag. Und im September folgen die Bonner Friedenstage, an denen sich das FNF selbstverständlich wieder beteiligen wird. Viele spannende Aufgaben, auf die wir uns freuen!
Nach dem formalen Teil der MV ging es am Nachmittag weiter mit einer inhaltlichen Diskussion. Den Input übernahm in diesem Jahr Margret Otto (Foto unten, links), Friedenswissenschaftlerin und stellv. Vorsitzende des FNF aus Berlin. Unter dem Titel "Die Friedenskultur in unserer Gesellschaft" referierte sie über Immanuel Kants Verständnis vom Frieden und übertrug die Ergebnisse auf das Grundgesetz und die heutige Zeit. Es ist immer wieder faszinierend, wie aktuell Kants Gedanken von 1795 auch heute noch sind. Man*frau würde sich wünschen, dass seine Schrift „Zum ewigen Frieden“ Pflichtlektüre für unsere Politiker*innen würde!
Im Anschluss an die philosophisch-theoretische Diskussion wurden drei aktuelle Beispiele für gewaltfreie Aktionen und Friedenskultur besprochen: das Bündnis „#unteilbar“, das am 13. Oktober 2018 in Berlin fast 250.000 Menschen für eine solidarische Politik auf die Straße brachte, die weitgehend friedlichen Proteste gegen die Abholzung des Hambacher Forstes im Rheinland sowie das neue Projekt „LOVE-Storm – Gemeinsam gegen Hass im Netz“ des Bund für Soziale Verteidigung, das Menschen in Online-Gegenrede trainiert. Drei ermutigende Initiativen, denen sich jedermann und jedefrau anschließen kann, um sich im eigenen Umfeld gewaltfrei für Frieden, Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit einzusetzen. Sie zeigen, dass die Friedenskultur in unserer Gesellschaft vorhanden ist – wir müssen sie nur stärken und sichtbar machen.
Ein herzlicher Dank geht an dieser Stelle an alle, die zum reibungslosen Ablauf der diesjährigen MV beigetragen, uns mit leckerer Quiche, Salat, Kaffee und Kuchen verwöhnt und so intensiv mitdiskutiert haben! Auf ein baldiges Wiedersehen, spätestens zur MV 2019!
P.S.: Die erste Möglichkeit zum Wiedersehen gibt es am Montag, dem 10.12.2018. Wer Zeit und Interesse hat, der*die ist herzlich eingeladen, gemeinsam mit uns am Tag der Menschenrechte mit unserer traditionellen Mahnwache und unserem Banner „Frieden ist ein Menschenrecht“ vor dem Bonner Münster Präsenz zu zeigen. Treffpunkt ist um 12:30 Uhr an der Ecke Münsterplatz/In der Sürst; alle Infos auch unter „Termine“ .