Frauennetzwerk für Frieden e.V. und Netzwerk Friedenskooperative starten Projekt „70 Jahre Bertha-von-Suttner-Platz Bonn – eine Straßenbahn wird zur Bertha-Bahn“
Bonn. - Mit einer bunten Aktion startete am gestrigen Dienstag in Bonn das Projekt „70 Jahre Bertha-von-Suttner-Platz – eine Straßenbahn wird zur Bertha-Bahn“. Mit dem Projekt wollen das Frauennetzwerk für Frieden und das Netzwerk Friedenskooperative auf das 70-jährige Jubiläum der Namensgebung des Bertha-von-Suttner-Platzes aufmerksam machen. Heide Schütz, Vorsitzende des Frauennetzwerk für Frieden, erklärt dazu: „Kurz nach dem Zweiten Weltkrieg war der ganze Bereich hier ein Trümmerfeld. Aus der total zerstörten Straße an der Rheinbrücke wurde ein neuer Platz geschaffen. Dieser wurde per Ratsbeschluss am 5. August 1949 „Bertha-von-Suttner-Platz“ benannt, nach der großen österreichischen Friedensaktivistin. Die Benennung war damals eine durchaus umstrittene Entscheidung. Wir finden, der Bonner Stadtrat hätte keine bessere treffen können. Bonn und Bertha – das passt einfach zusammen!“
Bertha von Suttner, Schriftstellerin, Pazifistin und enge Vertraute von Alfred Nobel, erhielt 1905 als erste Frau den Friedensnobelpreis. Seit gestern können die Bonnerinnen und Bonner in einem Schaukasten an der Straßenbahn-Haltestelle auf der Verkehrsinsel des „Bertha“ mehr über das Leben der Friedensnobelpreisträgerin erfahren. Zusätzlich gibt es in mehreren anliegenden Geschäften Plakate mit historischen Fotos zu bestaunen. Im August wird das „Schaufenster“ im Bonner Stadtarchiv weitere Informationen liefern. Und ab Ende August bis Ende Oktober wird die Bertha-von-Suttner-Ausstellung „Ein Leben für den Frieden“ im Stadthaus zu sehen sein. Schütz weiter: „Tausende von Menschen fahren oder laufen jeden Tag über den Bertha – aber nur wenige wissen, wer die Namensgeberin des Platzes war und wie es hier kurz nach dem Krieg aussah. Das wollen wir ändern! Das 70-jährige Jubiläum des Platzes ist dafür ein schöner Anlass.“
Als Höhepunkt des Projekts soll ab dem 21. September 2019, dem Internationalen Friedenstag der Vereinten Nationen, eine Bahn der Straßenbahn-Linie 62 ein ganzes Jahr lang als „Bertha-Bahn“ durch Bonn fahren, geschmückt mit dem Konterfei der Friedensaktivistin, einem ihrer berühmtesten Zitate und einem Hinweis auf das Jubiläum des Platzes. Schütz: „Wir sind sehr froh, dass wir von Seiten der Stadtwerke Bonn, der Stadt Bonn und des Stadtarchivs von Anfang an so tolle Unterstützung hatten! Und auch viele Anliegerinnen und Anlieger des Bertha-Platzes waren gleich sehr angetan von unseren Plänen. Ohne diese Unterstützung im Rücken hätten wir uns gar nicht an dieses große Projekt gewagt. Nun hoffen wir darauf, dass wir unter den Bonner Unternehmen viele weitere Unterstützerinnen und Unterstützer finden – denn die Bedruckung der Bahn ist noch nicht komplett gegenfinanziert.“
Wer das Projekt unterstützen möchte, findet unter www.bertha-bahn.de ein Spendenkonto sowie weitere Informationen.
Hier gibt es eine erste Auswahl von Fotos der Aktion.