Heute, am 10. Juli 2015, jährt sich das Massaker von Srebrenica zum 20. Mal. Die Ermordung der bosnischen Männer und ihr Leiden zuvor in den provisorischen Lagern war furchtbar. Das Leid ihrer Kinder, der Mütter und Ehefrauen dauert bis heute an. Nur ein Bruchteil der Toten konnte bisher identifiziert werden, und so haben viele Überlebende kein Grab, an dem sie trauern können.
Zusammen mit der Schweizerin Anna Braegger entwickelte der Verein südost Europa Kultur eine Erinnerungs- und Trauermöglichkeit: die „Rolle des Gedenkens“ für die in Srebrenica Ermordeten und für alle Getöteten der Kriege in Südosteuropa seit 1991. Batisttaschentücher werden mit den Namen der Toten, ihren Lebensdaten, mit kleinen Blumen und Ornamenten bestickt und zusammengefügt, Meter für Meter. Damit wird den Toten ein Stück ihrer Würde zurückgegeben und ein Erinnerungszeichen gesetzt.