Vor einigen Tagen erreichte uns die traurige Nachricht, dass Fredman Arturo Herazo Padilla, sozialer Anführer und Kulturmanager der Gemeinde San Basilio de Palenque in Bolivar, ermordet wurde. Da sich die schockierenden Morde an Aktivist*innen in Kolumbien auch weiterhin mehren, hat das Frauennetzwerk für Frieden den offenen Brief von COLPAZ unterzeichnet, der die zuständigen Behörden der nationalen Regierung Kolumbiens vehement zur Aufklärung der Fakten auffordert, sowohl im Fall der Ermordung von Fredman Herazo Padilla, als auch im Fall der anderen Führungspersönlichkeiten zivilgesellschaftlicher Gruppen, die zum Schweigen gebracht wurden.
Nach Angaben des Instituto de Estudios para el Desarrollo y la Paz (INDEPAZ) wurden seit der Unterzeichnung des Friedensabkommens im Jahr 2016 bis Ende 2020 in verschiedenen Departamentos des Landes 1000 Führungspersönlichkeiten zivilgesellschaftlicher Gruppen, Umweltschützer*innen, Menschenrechtsverteidiger*innen und Personen, die dabei waren, sich nach dem Friedensvertrag des Jahres 2016 in das soziale Leben zu reintegrieren, ermordet. Die Statistiken von INDEPAZ zeigen außerdem, dass vor allen Dingen die ländliche Bevölkerung und hierbei insbesondere Minderheiten indigener und afrikanischer Abstammung besonders unter den Gewalttaten leidet. Die meisten Opfer kommen aus diesen Bevölkerungsgruppen.
Das FNF unterstützt daher COLPAZ in seiner Forderung nach einer Aufklärung der vorliegenden Fälle sowie einem vollständigen Schutz der Vertreter*innen der Zivilgesellschaft. Den ganzen Brief können Sie auf Deutsch oder auf Spanisch abrufen.