Im Rahmen der jährlichen offenen Debatte des UN-Sicherheitsrates zum Thema "Frauen, Frieden und Sicherheit" formulierte die NGO Working Group on Women, Peace and Security einen offenen Brief an den UN-Sicherheitsrat, die Vereinten Nationen insgesamt und ihre Mitgliedsstaaten. Unterzeichnet von 381 Organisationen aus 88 Ländern zielt der Brief darauf ab, die Angesprochenen dazu anzuhalten, Frauenrechtsaktivistinnen in ihrem Kampf für Frieden, Menschenrechte und Geschlechtergerechtigkeit zu unterstützen und vor negativen Konsequenzen zu schützen. Auch das FNF unterstützt die im Brief genannten Forderungen.
Besonders im Foklus stehen hier die Frauen in Afghanistan, die momentan große Verluste an Frauenrechten verzeichnen. Viele Aktivistinnen und Journalistinnen müssen nun Verfolgung fürchten. Aber auch Frauen in anderen Konfliktgebieten leben in Furcht. In Myanmar spielen Frauen eine bedeutende Rolle im Aufstand gegen Militär und Patriarchat, in Kolumbien und Yemen sind die Konsequenzen für Frauenrechtsaktivistinnen weiterhin massiv. Deshalb fordern die Unterzeichner*innen des offenen Briefes:
- die Unterlassung jeglicher Art von Angriffen und Verfolgung von Menschenrechtsaktivistinnen, in der Friedensstiftung aktiven Frauen und führenden Persönlichkeiten der Zivilgesellschaft. Zudem sollen die Verantwortlichen für solche Taten zur Rechenschaft gezogen werden.
- dass Mitarbeiter*innen der Vereinten Nationen die wichtige Arbeit der Friedensstifterinnen und Aktivistinnen verstehen und unterstützen und denjenigen, die gefährdet sind oder die in der Vergangenheit negativen Konsequenzen ausgesetzt waren, den notwendigen Schutz und die notwendige Unterstützung bieten. Im Zuge dessen sollen Ressourcen schnell, einfach und bedingungslos zur Verfügung stehen. Zudem müssen Protokolle erstellt werden, die das Vorgehen in Einzelfällen vorschreiben.
- dass Mitgliedsländer und die UN sicherstellen, dass alle Friedenseinsätze mit ausreichenden Mitteln ausgestattet und in der Lage sind, gefährdeten Menschenrechtsverteidiger*innen und Friedensaktivist*innen praktische, geschlechtsspezifische Unterstützung zukommen zu lassen. Besonders auch Personen, die in dieser Lage aufgrund von Kooperation mit den Vereinten Nationen sind, sollen so geschützt werden.
- die weitere Einbeziehung von Frauen aus der Zivilgeselschaft bei entprechenden Diskussionen und Meetings des UN-Sicherheitsrates. Diese Stimmen sollen von NGOs vorgeschlagen und unterstützt werden und vom Sicherheitsrat zu jedem Zeitpunkt in Entscheidungen mit einbezogen werden.
Wer Interesse hat, kann hier den gesamten Brief finden, inklusive aller Forderungen. Verfügbar ist dieser auf Englisch, Französisch, Spanisch, Russisch und Arrabisch.