Eine Fortbildungsveranstaltung der Jugendakademie Walberberg bei Köln machte es möglich: Salome Adamia (rechts), Gründerin und Vorsitzende des Peace Institute for Progress (PIP) in Georgien, besuchte in Bonn Ende September 2021 die Bertha-Stele am Bertha-von-Suttner-Platz, das Frauenmuseum, das Haus der Frauengeschichte und natürlich das Beethovenhaus. Sie war einige Tage zu Gast bei Heide Schütz (links), Ehrenvorsitzende des Frauennetzwerk für Frieden e.V. Die beiden Frauen lernten sich in Den Haag anlässlich der Feier des 175. Geburtstages von Bertha von Suttner im Peace Palace kennen. Dort berichtete die Georgierin von ihrer großen Bewunderung von Bertha von Suttner als Vorbild für engagierte Friedensarbeit und ihrem heißen Wunsch, in Georgien einen internationalen Bertha-von-Suttner-Friedenspreis für Frieden und Konfliktlösung auszuloben. Es gelang! 2019 wurde der Preis zum ersten Mal in Zugdidi verliehen – mit starker Unterstützung durch die österreichische Botschaft in Georgien und ausgewählt von einer internationalen Jury, zu der auch Petra Keppler, Vorsitzende des Bertha-von-Suttner-Peace Institute in Den Haag, gehörte. Heide Schütz war ebenfalls als internationaler Gast geladen. 2020 wurde sie dann in die Jury berufen.
Warum Zugdidi? Hier lebten Bertha von Suttner und ihr Mann Arthur Gundaccar nach ihrer heimlichen Hochzeit ab 1876 mehrere Jahre auf Einladung der mingrelischen Fürstin Ekaterina. Hier erfuhr die Schülerin Salome durch ein Schulprojekt erstmalig von der Existenz und dem Wirken dieser besonderen Frau und Friedensbotschafterin. Im Jahr 2021 soll der Preis zum dritten Mal vergeben werden. Aus gegebenem Anlass allerdings in einer Online-Veranstaltung.
2019 gelang es Salome Adamia auch, einen weiteren Traum zu verwirklichen: die Übersetzung des pazifistischen Romans und Weltbestsellers von Bertha von Suttner „Die Waffen nieder“ ins Georgische – als Schlüssel zum georgischen Verständnis ihrer Friedensarbeit, 130 Jahre nach der Erstveröffentlichung (Verlagshaus Artanuji, Übersetzung Tamar Kotrikadze). Das Buch wurde auf der Frankfurter Buchmesse im gleichen Jahr unter Anwesenheit von Salome Adamia vorgestellt. 2020 erschien dann in Buchform „Mit georgischen Menschen in Georgien“, das entsprechende Kapitel aus Berthas Memoiren. 2021 folgten mit Unterstützung der österreichischen Botschaft Berthas „Briefe aus Georgien“. Salome hat viele weitere Friedenspläne, für deren Realisierung die zielstrebige, engagierte junge Georgierin wie immer vielfältige Unterstützung braucht – und sicher auch erhält! Wir möchten sie auf diesem Weg begleiten, verbindet uns doch die Erinnerungsarbeit an Bertha von Suttner und deren Übertragung ins Gegenwärtige auf das engste.
Bereits im September war Salome auf Einladung des FNF für einen Vortrag zum Thema FrauenFriedensarbeit und zur Rolle der Frauen in Georgien zu Besuch in Bonn gewesen. Die Veranstaltung fand damals im Haus der FrauenGeschichte statt, hier gibt es einen Bericht zum Nachlesen.