Anlässlich der Bonner Friedenstage ging es für unsere Geschäftsführerin Elise und unsere Praktikantin Celine am Montag, dem 19. September 2022, ins evangelische Gemeindeforum Bonn-Auerberg. Dort hielten sie gemeinsam im Rahmen der Kontaktrunde für Frauen der Evangelischen Lukaskirchengemeinde einen Vortrag über Bertha von Suttner. Nach einer kurzen Vorstellung der Arbeit des FNF wurden die Zuhörer*innen mitgenommen auf eine Reise durch das Leben der Schriftstellerin, Pazifistin und ersten weiblichen Friedensnobelpreisträgerin.
Im ersten Teil stellte Celine die Kindheit sowie Jugendjahre Berthas vor und beleuchtete ihre Zeit als Gouvernante und Erzieherin der Töchter des Freiherrn von Suttner, die heimliche Liebesbeziehung und spätere Heirat mit dem Sohn Arthur von Suttner, die Bewerbung als Privatsekretärin bei Alfred Nobel in Paris und das Zusammenleben des frisch verheirateten Paares von Suttner in Georgien.
Im zweiten Teil konzentrierte sich Elise auf die schriftstellerischen und politischen Aktivitäten Berthas im Anschluss an die Rückkehr der Suttners nach Österreich und Berthas Wiedersehen mit Nobel: angefangen mit dem ersten Kontakt Berthas zur organisierten Friedensbewegung in Paris über ihren ersten Roman „Das Maschinenzeitalter“ sowie ihren weltberühmten Antikriegsroman „Die Waffen nieder“ bis hin zur Gründung der Österreichischen und Deutschen Friedensgesellschaft, ihrer Teilnahme an der 1. Haager Friedenskonferenz und letztlich der Verleihung des Friedensnobelpreises als erste Frau im Jahr 1905. Bis zu ihrem Tod am 21. Juni 1914 kämpfte Bertha gegen Aufrüstung und Kriegstreiben. Sie war nicht nur Vorreiterin des Pazifismus, sondern gleichsam Symbolfigur der Frauenbewegung.
Den Abschluss bildete ein Blick auf die heutige Erinnerungsarbeit an Bertha von Suttner, die wir als FNF schwerpunktmäßig in Bonn betreiben. Beispielhaft zu nennen sind hier etwa die Errichtung der Bertha-Stele am Bertha von Suttner-Platz (2013), die Ausstellung "Ein Leben für den Frieden" (seit 2014), die "Bertha-Bahn“ (2019) und seit neuestem ein Upcycling-Projekt der Gefährdetenhilfe mit einer Gruppe von Frauen mit Migrationshintergrund, welche an zwei Replikationen der Bertha-Stele aus recyceltem Material arbeiten. Eine erste Replikation aus Holz wurde sogar schon fertiggestellt und hatte bei diesem Vortrag ihren ersten großen Einsatz.
Wir danken der Lukasgemeinde Bonn-Auerberg sehr herzlich für die Einladung und freuen uns, dass unser Vortrag auf so viel interesse gestoßen ist!