Wie bereits in den vergangenen Jahren unterzeichnete das FNF auch 2022 den Offenen Brief der internationalen Working Group on Women, Peace and Security an die Vertreter*innen der UN-Mitgliedsstaaten. Das FNF ist damit Teil eines weltweiten Bündnisses von 481 zivilgesellschaftlichen Organisationen aus mehr als 90 Ländern, das sich für Frieden, Menschenrechte und Geschlechtergerechtigkeit im Rahmen der UN-Resolution 1325 einsetzt.
Frauen sind im Jahr 2022 weiterhin von Krieg und Gewalt betroffen. Durch die Invasion Russlands in der Ukraine leiden Frauen dort unter Vertreibung, sexueller Gewalt und können ihre Rechte nicht durchsetzen. Ebenso sind Frauen in vielen anderen Konfliktländern wie Äthiopien, Kolumbien oder Afghanistan Ziel von gewaltsamen Angriffen, weil sie sich für Menschenrechte, Umweltschutz und gleichberechtigte Teilhabe von LGBTIQ am öffentlichen Leben einsetzen.
Der offene Brief fordert daher:
- Eine stärkere Rolle der vorbeugenden Diplomatie, um Frauen zu schützen und Gewalt zu verhindern
- Mehr politische und finanzielle Unterstützung für die volle Teilhabe von Frauen an Friedensverhandlungen
- Die Implementation und Umsetzung der Women, Peace and Security Agenda von allen beteiligten Akteuren
Die "Women, Peace and Security Agenda" ist eine Verstetigung der UN-Sicherheitsratsresolution 1325, die vor 22 Jahren, im Jahr 2000, verabschiedet wurde. Sie fordert unter anderem die Beteiligung von Frauen an Friedensprozessen, den Schutz von Frauen und ihren Rechten vor, während und nach bewaffneten Konflikten sowie bei Friedenseinsätzen der Vereinten Nationen eine Geschlechterperspektive miteinzubeziehen. Das FNF unterstützt im Rahmen des zivilgesellschaftlichen Netzwerk 1325 die Agenda durch Lobbyarbeit und Stellungnahmen und versteht sie insbesondere als Instrument konsequenter Friedenspolitik der Bundesrepublik.