Als ich am 2. August 2022 für meinen ersten Praktikumstag nach Bonn gefahren bin, lag mein Bewerbungsgespräch schon mehr als ein Jahr in der Vergangenheit. Doch so offen und herzlich wie es mir in Erinnerung geblieben ist, wurde ich dann auch von Elise und meiner Vorgängerin Clara im Büro empfangen, sodass ich mich von Anfang an wohl und gut aufgehoben gefühlt habe.
Retrospektiv hat mich das Praktikum beim FNF in vielerlei Hinsicht bereichert. Kaum angekommen, war ich gleich an meinem ersten Tag bei einem Vernetzungstreffen mit der Bonner Ortsgruppe der „OMAS gegen Rechts“ dabei. Es folgten weitere Planungstreffen und Online-Konferenzen sowie die Vorstandssitzung und Social Media-AG des FNF. Dadurch habe ich nicht nur einen besonderen Einblick in die internen Arbeitsprozesse und Arbeitsabläufe des FNF bekommen, sondern konnte zudem mein allgemeines Verständnis für die Friedensszene in Deutschland ausbauen. Insbesondere spannend fand ich dabei zu sehen, wie Netzwerken funktioniert. All dies wurde ferner durch meine aufschlussreichen Gespräche mit Elise unterstrichen, die mir darüber hinaus viel beigebracht und mich stets zu kritischem Denken angeregt hat.
Eins steht definitiv fest: Langweilig wurde mir nie. In den acht Wochen habe ich Entwürfe für Posts für Social Media und Sticker aller Art für das FNF auf Canva designt, mich mit dem Konflikt in der Westsahara auseinandergesetzt - wodurch ich meinen persönlichen Wissensstand deutlich erweitern konnte - und entsprechend dazu und zu anderen Themen Artikel für die Website verfasst sowie Recherchearbeit zu unterschiedlichen Themen betrieben.
Nicht fehlen dürfen meine persönlichen Highlights, angefangen mit dem Flohmarkt auf dem Bonner Friedensplatz, bei dem ich ausgeholfen habe. Hier hatte ich die Gelegenheit, meine Verhandlungs-Skills zu stärken (haha) und mit diversen Menschen in den persönlichen Austausch zu kommen. Besonders schön war auch, dass ich dort mehr Zeit mit der Ehrenvorsitzenden Heide und weiteren tollen Helfer*innen verbringen konnte. Überdies habe ich das Upcycling-Projekt von Clara weitergeführt und somit die Chance gehabt, eine unglaublich inspirierende und liebenswürdige Gruppe von Frauen unter der Leitung von Barbara kennenzulernen, die ich direkt ins Herz geschlossen habe. Bald habe ich dann die erste fertige Replikation der Bertha von Suttner-Stele in 1,20 m Höhe aus Holz stolz durch halb Bonn getragen. Kurz darauf folgte ihr erster Einsatz: Die Replikation hat Elise und mich ins Evangelische Gemeindeforum Auerberg in Bonn begleitet. Im Rahmen der Bonner Friedenstage haben wir hier gemeinsam einen Vortrag über die Friedensnobelpreisträgerin Bertha von Suttner vor der Kontaktrunde für Frauen der Ev. Lukaskirchengemeinde Bonn gehalten. In meinem Part habe ich die Kindheit und Jugend dieser beeindruckenden Frau näher beleuchtet.
Da das Praktikum längst nicht so schön gewesen wäre ohne die Menschen um mich herum, möchte ich mich ganz herzlich bei Elise, meiner Vorgängerin Clara, meiner Nachfolgerin Kerstin, der Ehrenvorsitzenden Heide und allen anderen, die ich während meiner Zeit beim FNF kennenlernen durfte, bedanken. Alles in allem beende ich mein Praktikum mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Lachend, weil es mir unglaublich gut gefallen hat und ich für mich selbst und meine berufliche Laufbahn einiges mitnehmen werde. Weinend, weil es so schnell vorbei gegangen ist und ich schon jetzt alle vermisse.
Foto: In der Mitte kann man die fertige Bertha von Suttner Stele sehen. Dahinter kniet Barbara. Links daneben bin ich (Celine). Die drei Frauen drum herum gehören zu der Frauengruppe der Upcycling-AG, die an dem Projekt arbeitet.
Liebe Celine, vielen, vielen Dank für die Zeit und das Engagement, das du uns geschenkt hast! Du warst eine tolle Praktikantin und eine ganz wunderbare Kollegin <3! Alles Gute für dein Studium und deinen weiteren Lebensweg und bis hoffentlich bald mal wieder!