Der vergangene Freitag war ein Tag, an dem das Wetter in Bonn genauso bedrückend war wie der Anlass, der die Menschen in der ganzen Welt dazu bewegte auf die Straßen zu gehen. Ein Jahr Krieg in der Ukraine. Es war grau und regnete leicht, als unser Team vom Bündnis „Stoppt das Töten“, vertreten durch das FNF und das Netzwerk Friedenskooperative, vor dem Russischen Generalkonsulat antraf. Ein kurzes Gespräch mit den Beamten der Polizei vor Ort, dann durften wir unseren Platz für die geplante Mahnwache einnehmen. Das Generalkonsulat hatte geschlossen, eine Sicherheitskamera schwenkte trotzdem auf uns um. Wir wussten vorab nicht genau, wie viele sich für die Mahnwache auf den Weg machen würden und waren positiv überrascht, dass wir am Ende eine buntgemischte Gruppe von rund 20 Personen waren. Mit dabei auch ein russischer Student.
Es wurden Fahnen, Banner, Plakate und Kerzen verteilt, um den Gefühlen und Meinungen über den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine Ausdruck zu verleihen. Die Mahnwache wurde mit einer kurzen Ansage von dem Netzwerk Friedenskooperative eröffnet und dann hielten wir solidarisch und mahnend gegen den Krieg und für den Frieden eine Stunde Wache. In der Zeit kamen wir miteinander über unsere Beweggründe an der Aktion teilzunehmen ins Gespräch. Ein schönes Zitat aus der Runde lautete: "Wir sind eine kleine Gruppe - Aber entschlossen!"
Danach ging es für die eine Person weiter zu einer der anschließenden Kundgebungen und Aktionen, welche in Bonn stattfanden, für die andere zurück ins Büro oder nach Hause. Wir verließen den Ort nachdenklich und mit gemischten Gefühlen, wohlwissend, dass unser Ausharren im Regen nicht im Vergleich zu den Leiden der ukrainische Bevölkerung steht, sondern lediglich eine symbolische Handlung darstellen kann.
Wir danken dem Netzwerk Friedenskooperative für die gemeinsame Aktion sowie all den Menschen, die an der Mahnwache teilgenommen haben.
Mehr Informationen zum Bündnis „Stoppt das Töten“ und der aktuell laufenden Webinar-Reihe findet ihr hier.