Das FNF hat sich mit 18 weiteren Organisationen aus dem Kreis des Netzwerk1325 zusammen getan um gemeinsam einen umfassenden Kommentar zur feministischen Außenpolitik der Bundesregierung zu verfassen und in einem Positionspapierzu veröffentlichen. Diese gemeinsame Anstrengung, die von intersektionalen und antikolonialen Ansätzen geprägt ist, zielt in 13 Seiten darauf ab, einen strukturellen Wandel in der deutschen Außenpolitik zu erreichen. Unser Dank gilt allen Organisationen und Personen, die an dem Papier mitgewirkt haben!
Das Papier lässt sich in ganzer Länge auf der Webseite des Gunda-Werner-Instituts abrufen.
"Wir begrüßen ausdrücklich, dass Annalena Baerbock als erste Außenministerin der Bundesrepublik Deutschland eine feministische Gestaltung der Außenpolitik voranbringt und bereits im Vorwort der 2023 veröffentlichten Leitlinien «Feministische Außenpolitik gestalten» klarstellt: «Feministische Außenpolitik (...) stellt sich historischer Verantwortung auch für unsere koloniale Vergangenheit und ist offen, von anderen zu lernen.» Eine feministische Außenpolitik bietet die große Chance, dem kontinuierlichen internationalen Aufstieg autoritärer Regime die Entwicklung demokratischer Strukturen und Räume entgegenzusetzen. Mit großem Respekt gegenüber der Außenministerin und ihren Mitstreiter*innen erkennen wir an, dass eine feministische Neugestaltung der Außenpolitik eine komplexe Aufgabe darstellt, die angesichts der multiplen Krisen enormen persönlichen Einsatz verlangt – und das, obwohl die Arbeitsbelastungen im Auswärtigen Amt bereits sehr hoch sind. Trotzdem haben sich einige Außenvertretungen schon auf den Weg gemacht, feministische Expertisen proaktiv in die diplomatische Arbeit einzubinden. Nun gilt es, die begonnene Einbeziehung feministischer Expert*innen zu verstetigen und mithilfe eines intersektionalen und anti-kolonialen Ansatzes weiter auszudifferenzieren. Nur so kann der nötige Kulturwandel gelingen, mit dem feministische Zivilgesellschaft weltweit als Verbündete auf Augenhöhe anerkannt wird."
"Dass sich das Auswärtige Amt unter der Leitung von Bundesministerin Annalena Baerbock und mithilfe des Engagements vieler Mitarbeitenden auf den Weg gemacht hat, diskriminierende Strukturen sowohl international als auch im eigenen Haus weiter abzubauen, ist unbedingt zu begrüßen. Als feministisch orientierte Expert*innen nehmen wir die Aussage ernst, dass die Leitlinien nicht der Abschluss, sondern der Anfang einer nachhaltigen Veränderung sind. Zukünftige Strategien, wie beispielsweise die angekündigte Humanitäre Strategie, sollten genutzt werden, um auszuformulieren, wie die in den Leitlinien skizzierten feministischen Ansätze in der Arbeit des Auswärtigen Amtes verbindlich umgesetzt werden können. Wir weisen darauf hin, dass die ernsthafte Weiterentwicklung einer feministischen Außenpolitik eine systematische und finanziell unterlegte Einbindung intersektionaler feministischer Expertise braucht – international und insbesondere aus marginalisierten Regionen der Welt, aber auch verstärkt von marginalisierten Gruppen aus Deutschland."
Die Leitlinien zur Feministischen Außenpolitik des Auswärtigen Amts: Ein Statement aus feministischer Perspektiv (Juli 2023)
Herausgeber*innen: GWI, Care, International Rescue Committee, IFFF, Plan International, Greenpeace, Women for Women International, The Canaan Project, Deutscher Frauenring e.V., OWEN, medica mondiale, POLIS 180, UN WOMEN Deutschland, Deutscher Frauenrat, Frauennetzwerk Für Frieden, CFFP The Center For Feminist Foreign Policy, Amnesty International, ADRA
Hier findet Ihr auch nochmal den Beitrag zum Positionspapier das im vergangenen Jahr, vor Veröffentlichung der Leitlinien, im Kreise des Netzwerks 1325 veröffentlicht wurde: ANNÄHERUNG AN EINE FEMINISTISCHE AUSSENPOLITIK DEUTSCHLANDS