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Bericht zum FNF-Themenabend: Kriegstüchtig oder Friedensfähig?

 FNF ThemenabendAm 07. April 2025 hatten wir die Gelegenheit, beim FNF-Themenabend in die spannenden und oft herausfordernden Fragen der Friedenspolitik einzutauchen. Unter dem Titel "Kriegstüchtig oder friedensfähig?" diskutierten wir gemeinsam, wie die aktuellen kriegerischen Auseinandersetzungen auf friedliche Weise angegangen werden können. Fragen wie „Ist dies tatsächlich möglich?“ oder „Wie sollte Friedenspolitik in Zeiten akuter Bedrohungen aussehen?“ standen im Raum.

Zu Beginn gab unsere Ehrenvorsitzende Heide Schütz einen kurzen Überblick über die aktuellen friedenspolitischen Ansichten, die in Wissenschaft und Politik vertreten werden. Besonders im Fokus standen die Friedenslogik von Prof. Dr. Hanne-Margret Birckenbach und ihre Vorstellungen von einer Transformation von Konfliktverständnis auf Basis von deeskalierenden, dialogischen und vertrauensbildenden Kooperativen ganz ohne Gewalt. Heide machte deutlich, dass viele dieser wissenschaftlichen Konzepte noch nicht im Alltag, in der Politik oder in den Medien angekommen sind. Ein Beispiel dafür sei der aktuelle Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius, der Verteidigung und Kriegstüchtigkeit gleichsetze.

Heide stellte deshalb auch die wichtige Frage, ob Friedensfähigkeit in der Politik wirklich ernst genommen wird oder ob es sich dabei nur um ein „Feigenblatt“ handele. Ihr Zitat von Bertha Suttner, „Für Krieg ist immer Geld da“, brachte die Diskussion zum Leben. Während für Friedensarbeit oft Gelder fehlten, werde es schnell als „naiv“ bezeichnet, Geld für Militär in friedliche Initiativen zu stecken. Die bisher ungelöste „Gretchenfrage“ für Pazifist*innen bleibt: „Was machst du, wenn dir oder deinen Nächsten ein Mensch mit einer Waffe gegenübersteht?“ In diesem Kontext entstand die Gegenfrage: „Was wenn wir uns verteidigen? Kann es dann nicht mehr Tote durch einen jahrelangen Krieg geben?“

In unserer 90-minütigen Diskussionsrunde konnten wir am Ende zwar keine endgültigen Antworten finden. Aber wir haben festgestellt, dass wir mit unseren Fragen und Unsicherheiten nicht allein sind.  Das gemeinsame Nachdenken über die Herausforderungen der Friedenspolitik hat uns gezeigt, wie wichtig der Dialog ist. Als übergeordnetes Konzept erkannten wir, dass vertrauensbildende Maßnahmen und eine gemeinsame Friedenslogik unerlässlich sind, um in einer zunehmend komplexen Welt Lösungen zu finden.

Wir bedanken uns bei allen Teilnehmer*innen für die vielen Fragen und ihre Offenheit und bei Heide und Bärbel für die Organisation und freuen uns schon jetzt auf unseren nächsten Themenabend am 10. Juni.

 Wenn ihr euch selbst einen Überblick zu Prof. Dr. Hanne-Margret Birckenbachs Konzepte von Sicherheitslogik versus Friedenslogik machen möchtet, bietet die Plattform für Zivile Konfliktbearbeitung eine großartige Übersicht an.

 


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