20 Wochen gegen 20 Atombomben: Frauen-Mahnwache in Büchel

Ein Kurzbericht von Linda Schmittmann (Praktikantin beim Frauennetzwerk für Frieden e.V.)

Die Aktion „20 Wochen gegen 20 Atomwaffen“ der Kampagne „atomwaffenfrei.jetzt – Büchel ist überall!“ wurde am Montag, dem 23.05.2016, in Büchel tatkräftig vom Frauennetzwerk für Frieden (FNF) unterstützt. Zu fünft machten wir uns aus Bonn mit Bannern und Friedensfahnen auf den Weg, um Teil der Mahnwache zu werden. Von 11 bis 17 Uhr harrten wir vor den Toren des Fliegerhorsts Büchel aus, um zusammen mit weiteren Frauen und Männern der Internationalen Frauenliga für Frieden und Freiheit (IFFF/WILPF) an die Lagerung der Atomwaffen zu erinnern und für ihre Abrüstung zu demonstrieren. Die Forderung Bertha von Suttners: „Die Waffen nieder!“ hatten wir auf unserem eigens für die Mahnwache angefertigten Banner mit „Atomwaffen auch!“ ergänzt. Außerdem war die Silhouette ihrer Stele am Bertha-von-Suttner-Platz in Bonn in leuchtendem Blau auf dem Banner sichtbar. So wurde den ein- und ausströmenden Bundeswehrsoldat_innen und auch den vielen anderen Autofahrer_innen, die den Verkehrskreisel passierten, unsere Botschaft deutlich. Viele der Vorbeifahrenden nickten uns zustimmend zu, andere machten mit ihren Fingern das Peacezeichen. Durch unsere bunten Peace-Fahnen und Banner konnten wir bestimmt viele Menschen erreichen und auf die Negativfolgen von Atomwaffen und besonders auf ihre Lagerung in der sonst so friedlichen Eifel hinweisen. 

Um auch weiterhin in Erinnerung zu bleiben, haben wir unser FNF-Banner auf der Friedenswiese kurz vor der Einfahrt zum Fliegerhorst hinterlassen. Dort können sich alle Organisationen, die sich in den 20 Wochen an der Kampagne beteiligt haben, „verewigen“ und ein Zeichen des Friedens hinterlassen.

Mahnwache Büchel

Erinnerung an die Toten von Srebrenica

Erinnerung an die Toten von SrebrenicaHeute, am 10. Juli 2015, jährt sich das Massaker von Srebrenica zum 20. Mal. Die Ermordung der bosnischen Männer und ihr Leiden zuvor in den provisorischen Lagern war furchtbar. Das Leid ihrer Kinder, der Mütter und Ehefrauen dauert bis heute an. Nur ein Bruchteil der Toten konnte bisher identifiziert werden, und so haben viele Überlebende kein Grab, an dem sie trauern können.

Zusammen mit der Schweizerin Anna Braegger entwickelte der Verein südost Europa Kultur eine Erinnerungs- und Trauermöglichkeit: die „Rolle des Gedenkens“ für die in Srebrenica Ermordeten und für alle Getöteten der Kriege in Südosteuropa seit 1991. Batisttaschentücher werden mit den Namen der Toten, ihren Lebensdaten, mit kleinen Blumen und Ornamenten bestickt und zusammengefügt, Meter für Meter. Damit wird den Toten ein Stück ihrer Würde zurückgegeben und ein Erinnerungszeichen gesetzt. 

 

Women Wage Peace – Frauen in Israel fordern Frieden

Knesset-Marsch am 04. März 2015

Heute machen sich Frauen aus ganz Israel in Autokonvois und geschmückten Bussen auf den Weg, um in einem Marsch um die Knesset ihren Forderungen laut und deutlich Ausdruck zu verleihen: Angst in Hoffnung zu verwandeln und faire Friedensverhandlungen um eine einvernehmliche politische Lösung zu erreichen. Ohne dies kann es keine Besserung der sozialen und ökonomischen Zukunft geben.

Der Tag steht in engem Zusammenhang mit den kommenden Wahlen in Israel, der gestrigen Rede von Premierminister Benjamin Netanyahu vor dem US-amerikanischen Kongress und dem Internationalen Frauentag. Die zentrale Botschaft der Frauen lautet: "It is imperative to go out and vote to make a difference!" Auch auf der Kanaan-Frauenkonferenz im Dezember 2014 in Berlin war diese Aktion ein wichtiges Friedensthema. Mehr Infos gibt es auf der Homepage von Women Wage Peace (WWP).

Internationaler Frauentag in Khartoum

Der Internationale Frauentag am 08. März wird an der AHFAD University for Women jedes Jahr mit einer Women’s Week mit vielen Gästen und großem Enthusiasmus gefeiert. 

Unter den wichtigsten Forderungen waren:

  • Ratifizierung von CEDAW (Übereinkommen zur Beseitigung jeder Form von Diskriminierung der Frau) durch die Regierung (Sudan ist eines der wenigen Länder, die noch nicht ratifiziert haben)
  • Impunity, Straffreiheit bei allen Formen von Gewalt gegen Frauen aufheben
  • Gegen Kinder- und Zwangsheirat vorgehen

Trotz vieler bedrückender Ereignisse im Land und einer sehr eingeschränkten Situation für Frauen- und Menschenrechtsorganisationen ist vor allem die Jugend voller Optimismus, Veränderungen erreichen zu können. Darin wollen wir sie unterstützen!

... ob dein Friede mein Friede ist.

Kanaan-Konferenz zu Weihnachten – eine Herausforderung zur Umsetzung der UN Resolution 1325

Nach dem Wortlaut dieser Resolution des UN Sicherheitsrates aus dem Jahr 2000 haben Frauen auf der ganzen Welt das Recht, an allen Friedensprozessen beteiligt zu werden. Weder bei Friedensansätzen im Nahost-Konflikt noch sonst wo auf der Welt hat man sie bis jetzt offiziell beteiligt. Genau das will das Kannaan-Projekt bewirken: den Frauen in diesem unendlichen Konflikt eine Friedensstimme geben, die gehört wird.

15.-18. Dezember, Rotes Rathaus, Berlin-Mitte: Auftakt des Kanaan-Projektes. Draußen Weihnachtsmarkt mit Riesenrad, drinnen Begegnung von ca. 45 Frauen aus Israel, Palästina und Deutschland. Heide Schütz nahm für das Frauennetzwerk für Frieden e.V. teil. Fast alle sind erfahren in bilateraler oder sogar trilateraler Projekt- und Unterstützungsarbeit und dennoch: „Ich habe noch nie mit einer israelischen Frau gesprochen, sagt eine der Palästinenserinnen an meinem Dialog-Tisch. Was sind die Visionen der Teilnehmerinnen, was wünschen sie sich für ihren Alltag in Nahost? Allein diese Frage ist eine Herausforderung unter den politischen Bedingungen der Gegenwart. Es folgt ein ganzer Tag, an dem die Vertreterinnen ihre Vereine und deren völkerverbindende Arbeit darstellen. Er ist für die Öffentlichkeit zugänglich. Der bewegende Höhepunkt: "Within the Eye of the Storm" (Im Auge des Sturms), ein Dokumentarfilm zur Arbeit des Parents Circle-Family Forum. Es ist ein besonderer Eltern- und Familienkreis, der sich regelmäßig seit der Gründung 2002 trifft, seit einiger Zeit unter erschwerten Bedingungen seitens der israelischen Regierung. Alle haben Kinder oder ein nahes Familienmitglied verloren, z.B. den Bruder oder die Schwester. Für sie ist Frieden kein hohles Wort, keine Vortäuschung falscher Tatsachen, sondern ein konkretes Ziel, für das sie sich gemeinsam einsetzen. „Wir reißen die Mauer nieder mit unseren Schmerzen.“ Zwei von ihnen sind Teilnehmerinnen der Konferenz, Robi Damelin und Aisheh Kharee-B.

Die politischen Probleme der Region Nahost können nicht gelöst werden, aber Erfahrungen werden ausgetauscht, Beziehungen vorsichtig angebahnt, Projekte zur Diskussion gestellt. Es wird überdeutlich: die Bedingungen der Besatzung Palästinas durch Israel machen gemeinsame Projekte zwischen israelischen und palästinensischen Frauen nahezu unmöglich. Dennoch inspiriert der Catering-Service „Cooking for Peace“ eine der Frauen dazu, ihr Projekt „Cooking Ideas for Peace“ zu nennen. Aber sieht der palästinensische Friede genauso aus wie der israelische? Eine junge Palästinenserin bringt es auf den Punkt:

Ich weiß nicht, ob Dein Friede mein Friede ist.

Genau da müssen wir weiter machen, trotz der Anfeindungen aus ihrer jeweiligen Gesellschaft, die fast alle Frauen erfahren wegen ihrer Verständigungsbereitschaft. Die Entscheidung des EU Parlamentes am vorletzten Tag der Konferenz könnte eine Hilfe sein.

    • Kontakt

      Telefon: +49(0)228 - 62 67 30
      E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! 

    • Anschrift

      Frauennetzwerk für Frieden e.V.
      Dr. Werner-Schuster-Haus
      Kaiserstr. 201
      D-53113 Bonn