Alljährliche Mitgliederversammlung des Frauennetzwerk für Frieden

Am Samstag, 5. November 2016 trafen wir uns wieder einmal zu unserer alljährlichen Mitgliederversammlung. Dieses Jahr standen einige große Themen auf der Tagesordnung. So wurde beispielsweise die Symposiumsveranstaltung anlässlich des 20jährigen Bestehens des Frauennetzwerk für Frieden resümiert. Aber auch die Frage, wie es mit dem FNF weiter gehen wird, wurde lange diskutiert.
 
Nach den üblichen organisatorischen Tagesordnungspunkten sowie den Diskussionen über Vergangenes und Zukünftiges, stand das anschließende Fachgespräch ganz unter dem Motto "Friedenskultur". Besonders spannend hierzu war der Vortrag von Katharina Marej, die zum Thema Friedens- und Gewaltkultur promoviert. Durch ihren ethnologisch-soziologischen Imput entsponn sich unter den über 20 Teilnehmer*innen eine angeregte Diskussion, die sich nah an der Lebenswelt und den Erfahrungen dieser orientierten und deutlich machten, dass sowohl Friedens- als auch Gewaltkultur in die Alltagspraxen aller Menschen eingeflochten sind.

 

Katharina Marej referiert zur "Friedenskultur"

Heide Schütz referiert an der Uni Bonn

Unsere Vorsitzende Heide Schütz hielt am Mittwoch, 16. November 18:00 - 20:00 an der Universität Bonn einen Vortrag unter dem Titel "Die UN Peacebuilding Commission. Frieden und Sicherheit durch den Sicherheitsrat oder die Kommission für Friedenskonsolidierung?"

Heide Schütz gab Einblicke in die Arbeit des UN Sicherheitsrates und der UN Peace Building Commission in Bezug auf Frieden und Sicherheit in der Welt. Sie erörterte in diesem Zusammenhang auch die Relevanz der UNSEC Resolution 1325 zum Thema "Frauen, Frieden und Sicherheit?" und führte eine neue Initiative zur Bildung einer UN Commission in Peace and Crisis Prevention (UNCOPAC) vor.

Die Aktualität der Thematik zog zahlreiche Studierende in den Hörsaal und es wurde lebhaft diskutiert.

Der Vortrag fand, auf Einladung von BIMUN/SINUB e.V., im Rahmen einer Veranstaltungsreihe zum Thema "Transformation in the midst of crisis – New approaches in a changing international system”, initiiert durch Bonn International Model United Nations, statt.

Weitere Informationen zum Thema finden Sie hier.

Kennen Sie diese Frau...?

Heute stand mal wieder Bertha von Suttner auf der Tagesordnung. Mittags trafen wir uns in den Büroräumen des Frauennetzwerks, um zu brainstormen und zu diskutieren, wie Bertha von Suttner und ihre wichtige Friedensarbeit bekannter gemacht werden kann. Obwohl die wunderschöne Stele von Sirpa Masalin seit 2013 auf dem Bertha von Suttner Platz steht, wissen die meisten Bonner*innen nicht, wen diese Stele darstellt, geschweige denn, wer Bertha von Suttner war. Nach einem anstrengenden und produktiven Treffen, entschieden wir uns kurzerhand, eine spontane Aktion an der Stele zu machen. Wir hängten Bertha einen Blumenkranz um, sprachen vorbeilaufende Menschen auf die Stele und die Bedeutung an und verteilen Postkarten mit Zitaten von Bertha. Grade durch diese Spontanität war es eine schöne, entspannte Aktion und wir führten einige interessante Gespräche.

Bertha-Aktion                                        Bertha-Aktion Bertha-Aktion

20 Jahre Frauennetzwerk für Frieden e.V. – Mit der Genderbrille ins neue Jahrzehnt?

Welche Rollen spielen Frauen und Männer in Kriegen, Konflikten und Friedensprozessen – und warum? Gibt es einen feministischen Friedensbegriff? Was bedeutet es, als weibliche Friedensfachkraft in einem Projekt in Afrika zu arbeiten? Und wie geht die Friedensbewegung mit Geschlechterfragen um?
Die Jubiläumsveranstaltung fand großen Anklang und war sehr gut besucht.
Die Jubiläumsveranstaltung fand großen Anklang und war sehr gut besucht.

Diese und weitere Fragen lockten am Samstag, dem 24.09.2016, mehr als 100 Besucher*innen in die Räume der Regionalvertretung der Europäischen Kommission in Bonn. Anlass für die Veranstaltung war das 20-jährige Jubiläum des Frauennetzwerk für Frieden e.V. (FNF). Sowohl auf dem Symposium „Fokus Gender im Friedensengagement: deutsche und europäische Perspektiven“ als auch in den darauffolgenden Podiumsgesprächen wurde über die Chancen und Herausforderungen der Friedenspolitik, Friedensbewegung, Friedens- und Konfliktforschung sowie praktischer Friedensarbeit diskutiert.

Weitere Informationen zur Jubiläumsveranstaltung finden Sie hier.

 

Fortschreibung des Nationalen Aktionsplans (NAP) der Bundesregierung zur Umsetzung der UNRES 1325 in Deutschland

Bericht vom Treffen des Bündnis 1325 mit der interministeriellen Arbeitsgruppe (IMA) zur UNRES 1325 im Auswärtigen Amt am 04.07.2016 von Margret Otto, Friedensforscherin und stellv. Vorsitzende des FNF

Bei diesem turnusmäßigen Treffen stand die Fortschreibung des Nationalen Aktionsplans (NAP) der Deutschen Bundesregierung zur Debatte. Neben vielen Mitgliedsorganisationen des Bündnis' 1325 waren auch zahlreiche Ministerien vertreten. Leider nahmen keine VertreterInnen des Verteidigungs- und des Finanzministeriums teil, womit wichtige AnsprechpartnerInnen für die Budgetierung und die Frage der friedenspolitischen Ausrichtung des NAP fehlten. 

Das Auswärtige Amt ist umstrukturiert worden und hat jetzt eine neue Abteilung S „Stabilisierung“. Diese Abteilung hat wiederum unterschiedliche Bereiche und dort wird auch schwerpunktmäßig an dem Entwurf des nächsten NAP gearbeitet. Dieser soll in seiner Formulierung sehr viel kürzer und fokussierter werden. Es gibt innerhalb der Abteilung S eine Person, die ausdrücklich damit beauftragt ist, den NAP für die Bundesrepublik Deutschland bis zum Dezember 2016 fertig zu stellen. Das ist ein sehr kurzer Zeitraum und deshalb wird es keine weiteren Konsultationen außerhalb der Ministerien geben. Auch die NATO hat ein spezielles Ressort für UNRES 1325 und NAPs sollen auch damit verbunden werden. Als wichtige Anregung für die derzeitige Konzeptionierung des NAP wurde indirekt auf den zweiten NAP aus Irland hingewiesen.

Durch das Bündnis wurden folgende Themen eingebracht:

  • Konsequente Einbeziehung von Frauen in Friedensprozesse während und nach kriegerischen Auseinandersetzungen
  • Anforderungen an den Prozess der Erarbeitung eines NAP (Kritik an dem u. E. viel zu engen zeitlichen Rahmen, der eine wirkliche Beteiligung von nichtstaatlichen Organisationen faktisch unmöglich macht.)
  • Erhöhung der Kohärenz zwischen den Ministerien und Transparenz der Arbeit der dortigen Positionen. 
  • Transparenz der finanziellen Ressourcen, die im NAP verankert werden.
  • Einbeziehung von Flüchtlingsfrauen als wichtige Gruppe, für die die Forderungen der UNRES 1325 gelten.

 

Besonders unbefriedigend aus Sicht des Bündnis 1325 war der Umstand, dass niemand aus den anwesenden Ministerien eine Auskunft zur Verankerung der UNRES 1325 im Weißbuch der Bundeswehr geben konnte. Im Weißbuch werden inhaltliche und strategische Grundsätze für Bundeswehreinsätze in Kriegsgebieten festgelegt, in denen auch die Resolution gelten soll. Hier fordern wir vor allem anderen sehr viel mehr Transparenz!

    • Kontakt

      Telefon: +49(0)228 - 62 67 30
      E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! 

    • Anschrift

      Frauennetzwerk für Frieden e.V.
      Dr. Werner-Schuster-Haus
      Kaiserstr. 201
      D-53113 Bonn