‚Friends of Bertha‘ feiern den 175. Geburtstag von Bertha von Suttner in Den Haag - vom 08.06. - 10.06.18

Foto:FNFDen Haag ist mit der Person und dem Werk Bertha von Suttners eng verbunden. Bei beiden Haager Friedenskonferenzen, 1899 und 1907, spielte sie eine wichtige Rolle als unermüdliche Lobbyistin und Advokatin für Abrüstung und internationale friedensfördernde Strukturen, zum Beispiel für den Internationalen Schiedsgerichtshof. Die Einladung zur Geburtstagsfeier, die wir gerne annahmen, kam vom kürzlich gegründeten „Bertha von Suttner Peace Institute“ und überschnitt sich mit eigenen Plänen für Bonn. So kam es, dass zwei Gruppen gebildet wurden, von der eine nach Den Haag fuhr und die andere in Bonn aktiv wurde.
Am Vortag des Geburtstages bekamen alle Teilnehmer*innen im Bertha von Suttner Haus die Chance, ihre eigenen Projekte aus den vergangenen 15 Jahren vorzustellen und die Aktivitäten der international verstreuten ‚Friends of Bertha‘ kennenzulernen. Sie kamen u.a. aus den Niederlanden, Georgien, Rumänien, Norwegen, Deutschland, England, Österreich, den USA, Schweiz, Iran, Frankreich, … So entstanden zukunftsträchtige Kontakte und Ideen, deren Entwicklung wir mit Spannung entgegensehen. Dazu gehört insbesondere das Friedensprojekt in Zugdidi, Georgien, das von jungen Frauen bereits so weit auf den Weg gebracht wurde, dass noch für dieses Jahr die Verleihung eines Bertha von Suttner Friedenspreises und die Vernissage der Ausstellung „Ein Leben für den Frieden“ fest eingeplant ist.

Der Friedenspalast – eine Stiftung von Andrew Carnegie - war der offizielle Veranstaltungsort für die eigentlichen Feierlichkeiten anlässlich des 175. Geburtstages von Bertha von Suttner am Samstag, dem 9. Juni. An der Einweihung des Friedenspalastes hatte sie 1907 als Friedensaktivistin und Friedensnobelpreisträgerin teilgenommen. Ihre Büste wurde allerdings erst 100 Jahre später im Zusammenhang mit der 100 Jahrfeier des Friedenspalastes in Den Haag aufgestellt: die erste Frau unter mehr als 20 männlichen Repräsentanten. (Inzwischen gibt es eine zweite weibliche Repräsentantin: Aletta Jacobs.)

Die Redner*innenliste war unter anderem mit dem ehemaligen österreichischen Bundespräsidenten Dr. Heinz Fischer, der Abrüstungs-Aktivistin Marzhan Nurzhan (Abolition 2000) aus Kasachstan und Peter van den Dungen (101 Friends of Bertha von Suttner) hochrangig besetzt, aber es ging keineswegs nur festlich steif zu. Kaffee und Kuchen gab es zum Empfang in der prächtigen Eingangshalle, in der auch die Büste der Friedensnobelpreisträgerin in einer wunderschönen Nische zum Fotografieren bereit stand. Anschließend gab es eine kleine Führung durch den Palast in unterschiedlichen Sprachgruppen und später nach den Reden im „Refektorium“ einen Sekt- Empfang mit einem Toast auf Bertha von Suttner durch die Vorsitzende des Bertha von Suttner Peace Institute in den Haag, Petra Keppler: „Die Waffen nieder!“ Danach gab es Kaffe und Geburtstagstorte. Um dieses Ereignis zu feiern, waren fast 100 Menschen gekommen. Ab jetzt ist die Erinnerung an Bertha von Suttner aus Den Haag und dem Friedenspalast sowie den Veranstaltungen im Bertha von Suttner Haus – die Benennung geht auf eine Initiative der österreichischen Botschaft zurück – nicht mehr wegzudenken und ihr friedenspolitisches Erbe ist wieder aktuell. Dafür wird auch das neu gegründete Netzwerk „Friends of Bertha“ sorgen. Ein großer Dank an Petra Keppler und ihr Freiwilligen-Team für das umfängliche und schöne Programm und die Bewältigung der organisatorischen Anforderungen!

Eine besondere Überraschung darf nicht unerwähnt bleiben: Bertha nahm (in der Person der Schauspielerin Anita Zieher) „persönlich“ an ihrer Geburtstagsfeier teil und wurde sogar interviewt. (Sie ist die Schauspielerin und langjährige Darstellerin Bertha von Suttners aus Wien). Interviewt wurde sie von Dr. Susanne Jalka, ebenfalls aus Wien, und stand später sogar für eine spontane Frage-und-Antwort Runde zur Verfügung. Ein einzigartiger Geburtstag! Foto:FNF

Praktikumsbericht von Jennifer Trierscheidt

Jennifer war von März bin Anfang Juni FNF-Praktikantin.

Tom Heide Jennifer Foto Ise

Schon wenige Tage nach Beginn meines Praktikums saß ich bei einem FNF-Treffen zum Selbstverständnis des Frauennetzwerks für Frieden. Meine Antwort auf die wesentliche Frage des
Nachmittags – was die Anwesenden mit dem FNF verbinden – beantwortete ich mit der Sichtbarmachung von friedensaktiven Frauen.

Drei Monate später weiß ich: das Frauennetzwerk für Frieden ist so viel mehr als das! Während meiner Zeit dort durfte ich lernen, was Vernetzungsarbeit bedeutet und konnte Eigeninitiative zeigen, indem ich Beiträge für die Homepage verfasste. Auch die Vorbereitung von Veranstaltungen und der Ausbau der Social Media Aktivität zählten zu meinen Aufgaben. Durch die familiäre Atmosphäre war die Mitarbeit vom ersten Tag an sehr angenehm. Neben einem Nepal- Reisebericht, der die Stellung der Frau im Hinduismus beleuchtete, konnte ich dem Vortrag von Tom Lolosoli, der sich gemeinsam mit seiner Mutter Rebecca in Kenia für friedensstiftende Maßnahmen einsetzt, zuhören. Ich nahm an einem Workshop zum Thema „Frauen und Gefühle im Konflikt“ und einer Protestaktion vor den Toren des Luftwaffenstützpunktes in Büchel teil, wo (trotz des Atomwaffenverbotsvertrags der UN-Generalversammlung) US-Amerikanische Atomwaffen gelagert sind. Ebenso feierten wir im Herzen von Bonn den 175. Geburtstag der Pazifistin Bertha von Suttner und machten die Passant*innen auf ihr Lebenswerk aufmerksam. All diese Veranstaltungen haben mir die vielfältige Bedeutung von Frieden näher gebracht.

Für die Erfahrung im FNF bin ich sehr dankbar. Insbesondere die Menschen, die ich während meiner Zeit kennenlernen durfte, haben mich inspiriert. Umso schöner, dass ich noch mindestens durch das Kooperationsprojekt des Theaterensembles G.I.F.T. bei den diesjährigen Bonner Friedenstagen mit dem FNF in Verbindung bleiben werde!

 

Mitgliedschaft im Träger*innenkreis „Atomwaffen abschaffen“ der Kampagne „Büchel ist überall - atomwaffenfrei.jetzt“

Foto:FNF

Heute wurden wir offiziell in den Träger*innenkreis „Atomwaffen abschaffen“ der Kampagne „Büchel ist überall - atomwaffenfrei.jetzt“ aufgenommen! Die Mitglieder des Träger*innenkreis nahmen unseren Antrag bei ihrem heutigen Treffen in Köln einstimmig an. Wir freuen uns sehr über die herzliche Aufnahme und werden uns in diesem Verbund nun noch motivierter für eine atomwaffenfreie Welt einsetzen!

Büchel logoSowohl auf der Website der Kampagne als auch auf ihrer Facebookseite gibt es viele Infos und Mitmachmöglichkeiten, und auch auf Facebook . Schaut doch mal vorbei!

Berthas 175. Geburtstag in Bonn

FNF feiert 175.Geburtstag Bertha von SuttnersEin Bericht von Annegret Krüger, Praktikantin beim FNF

Am 09. Juni 2018 feierten wir Bertha von Suttners 175. Geburtstag mit einer Aktion an der – wie soll es auch anders sein - Bertha von Suttner-Stele am Bertha-von-Suttner-Platz in Bonn. Zu diesem Anlass versammelten sich FNF-Frauen mit einem Infostand an der Stele. Ziel war es, die vorbeikommenden Passant*innen zu Bertha von Suttner zu befragen und gegebenenfalls aufzuklären, wer diese Frau war, nach der der gleichnamige Platz 1949 benannt wurde. Denn das Wissen um die Namensgeberin des (Verkehrs-)Knotenpunktes zwischen der Bonner Altstadt und dem Bonner Zentrum ist längst nicht allen Bonner Bürger*innen bekannt! Der engagierten Pazifistin wurde als erster Frau im Jahr 1905 der Friedensnobelpreis verliehen. Ihr berühmtes Werk „Die Waffen nieder!“ hat auch heute nichts an seiner Aktualität verloren.

Es ist dem Frauennetzwerk für Frieden eine Herzensangelegenheit, das Leben und Wirken von Bertha von Suttner lebendig zu halten und sichtbarer zu machen. Die Geburtstagsaktion mit unserer Informationskampagne, Friedensfahne und Blumen war eine Möglichkeit das zu tun.  So verbrachten wir einige fröhliche und sonnige Stunden an der Stele, um mit interessierten Menschen über Bertha ins Gespräch zu kommen.

Wir freuen uns, dass der Generalanzeiger Bonn einen Bericht über unsere Aktion veröffentlicht hat und Berthas Geburtstag damit noch weitere Kreise gezogen hat!

Straßenergänzungsschilder hängen

Die Stadt Bonn hat Bertha (und uns) ein ganz besonderes Geburtstagsgeschenk gemacht: Die Straßenergänzungsschilder hängen! Darüber freuten sich ganz besonders die FNF-Frauen, die am Samstag an der Bertha-Stele am Bertha-Straenergnzungsschild
von-Suttner-Platz unseren Infostand zu Berthas Geburtstag betreuten, sowie alle FNF-Frauen, die sich seit mehr als einem Jahr für die Aufhängung der Schilder stark gemacht und einen entsprechenden Antrag an die Stadt gestellt hatten. Erst im April wurde der Antrag bewilligt. Toll, dass der Beschluss so schnell umgesetzt wurde!

Ein ganz besonderer Dank geht an dieser Stelle an die großzügigen Spender*innen, die die Schilder finanziert haben.

Auf den Ergänzungsschildern ist nun zu lesen: „Bertha von Suttner (1843-1914), Schriftstellerin u. Pazifistin, erhielt als erste Frau den Friedensnobelpreis 1905“.

Bertha-Putzen

Bertha Stele putzenBertha Stele putzen 2

Putzaktion an der Bertha-Stele als Vorbereitung für den 175. Geburtstag von Bertha von Suttner am Samstag, 09.06.! Nun strahlt sie wieder in vollem Glanz!

Neue Datenschutzverordnung ab dem 25. Mai 2018

Am 25.05.2018 tritt die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) in Kraft. Sie dient vor allem dazu, Personen über die Speicherung und Verwendung ihrer Daten zu informieren und die Rechte der Personen an ihren Daten zu sichern. Kurz zusammengefasst beinhaltet die DSGVO, dass personenbezogene Daten nur für den erforderlichen Zweck erhoben, gespeichert und verarbeitet werden dürfen und zu löschen sind, wenn sie nicht mehr benötigt werden. Um der neuen DSGVO gerecht zu werden, haben wir unsere Datenschutzerklärung umfassend aktualisiert. Sie ist unter folgendem Link abrufbar: https://www.frauennetzwerk-fuer-frieden.de/datenschutz.

Falls Sie unseren Newsletter abonniert haben oder auf einer unserer E-Mail-Verteilerlisten stehen: Eine Abmeldung ist jederzeit problemlos durch eine entsprechende Email an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! möglich.

Bei weiteren Fragen zum Datenschutz und zur Verwendung Ihrer Daten wenden Sie sich bitte an unsere Bonner Geschäftsstelle:
Frauennetzwerk für Frieden e.V., Kaiserstr. 201, 53113 Bonn, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!, www.frauennetzwerk-fuer-frieden.de, Tel. 0228-626730, Ansprechpartnerin: Elise Kopper, Geschäftsführerin.

Frieden geht! - FNF unterstützt den Staffellauf gegen Rüstungsexport

Frieden geht 2018 Heide PortrtHeute, am 21. Mai 2018, begann im süddeutschen Oberndorf, dem Sitz des Waffenherstellers Heckler und Koch, eine der größten Friedensaktionen dieses Jahres: Frieden geht, der Staffellauf 2018 gegen Rüstungsexport! Mehr als 1.000 Läufer*innen und Radfahrer*innen werden in den nächsten Tagen quer durch die Bundesrepublik ein weithin sichtbares Zeichen setzen, gegen Rüstungsexporte und für den Frieden!

Am Samstag, dem 02.06.2018, findet die Abschlusskundgebung in Berlin statt. Noch kann man*frau sich spontan anmelden und mitlaufen oder -fahren, alle Infos dazu finden Sie hier: www.frieden-geht.de.

Das FNF unterstützt den Staffellauf und wünscht allen Teilnehmenden gutes Wetter, immer genug Wasser am Streckenrand und vor allem viel Erfolg bei ihrem politischen Anliegen!

 

Die Waffen nieder – Atomwaffen auch! Unser dritter Protest in Büchel

Ein Beitrag von Jennifer Trierscheidt, Praktikantin beim FNF

Am 14. Mai machten wir uns zum dritten Mal in Folge auf, um in die Eifel zu fahren ‒ genauer gesagt nach Büchel. Dort, im Fliegerhorst der deutschen Luftwaffe, lagern nach wie vor 20 US-Bchel 2018 Vorbereitung 2Amerikanische Atomwaffen auf deutschem Boden. Das möchten wir nicht hinnehmen und unterstützen daher die Kampagne „Büchel ist überall! Atomwaffenfrei.jetzt“ bei ihrer 20 wöchigen Aktionspräsenzen vor Ort in Büchel. Die Kampagne fordert den Abzug der Atomwaffen aus Büchel, das absolute Verbot der Atomwaffen und den Stopp der nuklearen Aufrüstung in Deutschland. Sie ist Teil des weltweiten ICAN-Netzwerks, das im Jahr 2017 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnete wurde.

Wir vom FNF wollen ebenfalls keine atomare Teilhabe Deutschlands – vor allem, weil im Jahre 2017 die UN-Generalversammlung den Atomwaffenverbotsvertrag mehrheitlich Bchel 14.05.2018 1beschloss, den die deutsche Regierung aber bisher nicht unterzeichnet hat, trotz wiederholter Aufforderung aus der Friedensbewegung und Zivilbevölkerung!

Wir bereiteten uns gut auf unseren Protest vor. Einige unserer FNF-Frauen fertigten ein neues Banner an, das vor Ort unser Sprachrohr sein sollte (Foto oben).
Gemeinsam mit Marion Küpker, die zur Leitung der Kampagne gehört, verbrachten wir mehrere Stunden zwischen unseren Bannern vor dem Haupttor des Luftwaffenstützpunktes (Foto rechts). Sie ist seit unzähligen Jahren aktive Atomwaffengegnerin und erzählte uns von den Aktionen der vergangenen Jahre.  

Sobald die Autos der Bundeswehrsoldat*innen und weiteren Beschäftigten des Fliegerhorsts pünktlich zum Feierabend durch das Haupttor fuhren, grüßten wir sie mit einem Lächeln und unseren Bannern mit der Botschaft: Bertha von Suttner: Die Waffen nieder – Atomwaffen auch! Und solange die Atomwaffen nicht aus Deutschland abgezogen werden, heißt es: bis zum nächsten Jahr, Büchel! Dann protestieren wir wieder.

Wer nicht fühlt, lebt nicht ‒ Der Workshop "Frauen und Gefühle im Konflikt"

Ein Beitrag von Jennifer Trierscheidt, Praktikantin beim FNF

Workshop FrauenundGefhleimKonflikt 05.05.2018 ifz 2Gefühle akzeptieren und als lebenswichtig anerkennen ‒ dies war nur einer der wichtigen Leitsätze, die Gudrun Knittel (Fotos) während des vierstündigen Workshops mit dem Titel „Frauen und Gefühle im Konflikt“ am 05. Mai deutlich unterstrich.
Der Samstagnachmittag war explizit für Frauen konzipiert worden und fand im Internationalen Frauenzentrum in Bonn statt. Im Kreis sitzend, waren für die Teilnehmerinnen gute Bedingungen geschaffen, um eine offene Atmosphäre zu bewirken. In der Mitte des Sitzkreises, und somit für alle gut sichtbar, lagen Postkarten mit den verschiedensten Motiven, Bildern und Fotografien (Foto links). Diese sollten am Ende noch eine Rolle für alle Anwesenden spielen.
Nachdem die Teilnehmerinnen sich kennengelernt hatten, tauschten sie sich sehr offen und ehrlich darüber aus, welche Rolle Gefühle in ihrem Leben spielen. Durch die Offenheit der Frauen gaben sie sich gegenseitig den notwendigen Raum, um sich ehrlich mit dem Thema Gefühle auseinandersetzen zu können.

Der Input der erfahrenen Trainerin machte eines ganz deutlich: alle Gefühle, die ein Mensch hat, sind wichtig und wertvoll, da sie letztlich immer Ausdruck von Bedürfnissen sind. Diese müssen von uns Menschen erkannt werden, um unsere Gefühle zu akzeptieren, wertzuschätzen und mit ihnen umgehen zu können ‒ positive genauso wie negative Gefühle.
Ein weiterer enorm wichtiger Aspekt, der herausgearbeitet wurde, war, dass Gefühle nicht vom Körper getrennt werden können. Mehr noch: Gefühle sind Veränderungen in unserem Körper. Was wir fühlen, drückt sich durch körperliches Empfinden aus. Und so kann es auch andersherum wahrgenommen werden: ein körperliches Empfinden wie Schmerz, dessen Ursache nicht gefunden wird, kann letztlich aufgrund eines Gefühls entstehen, von dem wir gegebenenfalls nicht einmal wissen, dass wir es haben.
Doch wie kann es sein, dass Menschen die Erfahrung machen, körperliche Beschwerden nicht unmittelbar in Zusammenhang mit emotionalen Empfindungen wie Stress, seelischen Schmerz etc. zu setzen? Es scheint an der Diskrepanz zwischen zwei Ebenen zu liegen: Gefühle stehen im Konflikt mit der sog. „objektiven Ebene“, die leicht erkennbar ist, zum Beispiel durch die Stimmlage eines Menschen, Mimik und Gestik oder dem Sach-Inhalt einer Aussage. Doch daneben gibt es die tieferliegende Ebene, auf der Bedürfnisse, Wünsche, Motive, Gefühle etc. zu finden sind. Es kann durchaus vorkommen, dass die objektive Ebene, insbesondere in zwischenmenschlichen Auseinandersetzungen, erste Priorität hat. „Bleib doch mal sachlich“, heißt es dann, und Gefühle werden als Laster empfunden, die bei der Problemlösung Störfaktoren sind. Doch was verpassen wir eigentlich, wenn wir unsere Emotionen unter den Teppich kehren, stupide auf der „korrekten Sachebene“ beharren wollen und letztlich unsere Gefühle als nebensächlich abtun? Die Leiterin des Workshops machte uns Zuhörerinnen deutlich, wie wichtig es ist, beide Ebenen ernst zu nehmen ‒ weil uns unsere Gefühle zu lebendigen Wesen machen.  Workshop FrauenundGefhleimKonflikt 05.05.2018 ifz 1Wurde den Gefühlen erst einmal auf den Grund gegangen, wurden sie akzeptiert und versucht, mit ihnen umzugehen ‒ insbesondere mit negativen Gefühlen ‒ dann ist ein zweiter Schritt notwendig. Denn es reicht oftmals nicht, dass der Konflikt um Gefühle mit sich selbst ausgetragen wird. Die Kommunikation mit den Mitmenschen und das Eingestehen der eigenen Gefühle ist ein guter Weg, um sich in schwierigen Situationen auf der Gefühlsebene zurecht zu finden. Auch eigene Probleme zuzugeben, zu negativen Gefühlen zu stehen und sie auch vor Freunden oder Arbeitskolleginnen und -kollegen zu akzeptieren. Dieser Prozess spiegelte sich während des Workshops wider. Insbesondere durch die erfahrene Trainerin, die uns in jedem Augenblick des Workshops emphatisch und authentisch zugewandt war, setzten sich bei den Frauen innerliche Prozesse in Gang. Durch Reflexion der eigenen Verhaltensweisen sowie Gefühle wurden Einstellungen hinterfragt und geändert.

Zum Abschluss des Workshops sollten sich alle eine der auf dem Boden liegenden Postkarten aussuchen, um mit dem darauf abgebildeten Motiv ihren aktuellen Gefühlsstand auszudrücken. Es dauerte nicht lange, bis jede der Frauen ein passendes Motiv, Bild oder eine Fotografie für sich gefunden hatte und es schien, als hätten bereits diese vier Stunden dazu beigetragen, einen zielsicheren Weg zu den eigenen Gefühlen finden zu können.
Wir, die Frauen des FNF, bedanken uns vielmals bei der Trainerin Gudrun Knittel sowie bei allen Teilnehmerinnen für den offenen, ehrlichen und erfolgreichen Workshop!

    • Kontakt

      Telefon: +49(0)228 - 62 67 30
      E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! 

    • Anschrift

      Frauennetzwerk für Frieden e.V.
      Dr. Werner-Schuster-Haus
      Kaiserstr. 201
      D-53113 Bonn