Waffen für die Welt

Das Sekretariat der Aktion "Aufschrei- stoppt den Waffenhandel" weist auf einen Film hin, in dem es mal wieder darum geht, was mit Waffen aus Deutschland so alles geschieht.

 

Dienstag, 04. Februar um 20:15 Uhr (89 Min.) auf ARTE

 

Trotz strikter Ausfuhrbeschränkungen gelangen laut des Kinderhilfswerks UNICEF zahlreiche Waffen aus Deutschland in die Hände von Kindersoldaten. In den Bürgerkriegsregionen verlieren jährlich etwa eine halbe Million Menschen ihr Leben durch illegal importierte Gewehre. Wie gelangen sie dorthin?

In Mexiko tobt seit vielen Jahren ein blutiger Drogenkrieg, der bis heute über 70.000 Menschenleben gefordert hat. Vier mexikanische Bundesstaaten dürfen ausdrücklich nicht mit deutschen Sturmgewehren beliefert werden. Und doch findet man hier, wie in vielen anderen Krisenregionen der Welt, immer wieder auch deutsche Produkte. Ob in Mexiko, Kolumbien, Sudan, Südsudan, auf dem Balkan und anderswo, überall werden deutsche Kleinwaffen für ihre Zuverlässigkeit geschätzt - und sind im Übermaß vorhanden.

Wie kommen diese Waffen, insbesondere Sturmgewehre, in die Hände von Massenmördern, Terroristen und anderen Verbrechern? Wie können deutsche Maschinengewehre in Krisenregionen gelangen, wo damit tagtäglich Menschenrechtsverletzungen begangen werden? Der investigative Dokumentarfilm „Waffen für die Welt – Export außer Kontrolle“ beleuchtet den angeblich streng regulierten Export von Kleinwaffen, der jedoch offensichtlich außer Kontrolle geraten ist.

Aktuell wie eh und jeh

Im Juli 2012 veröffentlichte die Friedenskooperative das nachstehende Diskussionspapier. Es ist aktuell wie eh und je. Vielleicht regt es ja die eine oder andere an, sich wirklich mit der syrischen Katastrophe und den Konstellationen im Nahen und Mittleren Osten zu beschäftigen.

 

Das Blutvergießen stoppen! -- Gewaltfreie Kräfte stützen!

Mit großer Sorge beobachten die in der Kooperation für den Frieden zusammengeschlossenen Organisationen und Initiativen die Eskalation des politischen und gesellschaftlichen Konflikts in Syrien. Die Bereitschaft, die Auseinandersetzungen schwer bewaffnet zu führen, scheint bei vielen Konfliktbeteiligten zu wachsen.

Unter den Folgen dieser Gewaltspirale werden besonders jene Teile der Bevölkerung leiden, die sich bislang den friedlichen Wandel der syrischen Gesellschaft auf die Fahnen geschrieben haben und gewaltfrei ihre Forderungen nach mehr Rechten und Demokratie vertreten. Wir befürchten, dass die erfahrene Gewalteskalation mit der ihr eigenen Logik weitere Teile dieser bislang friedlichen zivilen Kräfte in den bewaffneten Kampf führen kann. 

Wir fordern alle Seiten des syrischen Bürgerkrieges auf, die Eskalationsspirale der Gewalt zu durchbrechen und zu erkennen, dass mit zigtausenden toten Landsleuten eine für alle SyrerInnen erfüllende Zukunft schwerlich aufzubauen ist. Deswegen ermahnen wir eindringlich alle Beteiligten, die Chance nicht zu verspielen, die der 6-Punkte Plan von Kofi Annan nach wie vor für eine friedliche Bearbeitung der Konflikte bietet.

Daher kritisieren wir alle Stimmen innerhalb und außerhalb Syriens, die bereits der Diplomatie das Versagen attestieren und einer militärischen Intervention das Wort reden. Erst kürzlich hat der Waffengang gegen Libyen mit seinen bis zu 50.000 Toten und anhaltenden bewaffneten Auseinandersetzungen gezeigt, dass eine militärische Operation niemals das erreichen kann, was die Zielsetzung einer zivilen Konfliktaustragung ist: Deeskalation oder gar Lösung eines Konfliktes mit zivilen Akteuren sowie der Einsatz von humanitärer Hilfe.

Wir begrüßen alle Handlungen der Konfliktparteien, die auf eine zivile friedliche Demokratisierung und sozialen Ausgleich in Syrien abzielen. Jeder einzelne Schritt wie die Bereitschaft zum Dialog, vertrauensbildende Maßnahmen oder ein Aufruf zur Abkehr von Gewaltmaßnahmen - Vorleistungen von welcher Seite auch immer, die zu einer De-Eskalation der Lage führen - kann weiteres Blutvergießen minimieren. 

Wir kritisieren eine offene und heimliche Einmischung von Staaten und Kräften, die diesen Bürgerkrieg für ihre globalen und regionalen Machtinteressen instrumentalisieren und dabei über die Leichen der syrischen Bevölkerung gehen. Wir unterstützen die Suche nach gewaltfreien, zivilen Wegen, die die syrischen Kräfte unterstützen, die sich für eine friedliche und demokratische Unmgestaltung ihres Landes bemühen. 

Von der Bundesregierung fordern wir den entschiedenen Stopp aller Waffenlieferungen oder Dual-Use-Güter in die gesamte konfliktgeladene Region. Statt mit der weiteren Aufrüstung in der Region ökonomischen Interessen nachzugehen, soll die Bundesregierung ihre diplomatischen Möglichkeiten nutzen, andere Staaten davon abzubringen, den Konflikt weiter anzuheizen. Zudem muss die Bundesregierung die Aufnahme syrischer Flüchtlinge, Deserteure, Kriegverweigerer aller Seiten und unter den Bürgerkriegsbedingungen im Land nicht zu behandelnder Schwerverletzter zügig regeln. Zudem ist ein sofortiger Abschiebestopp nach Syrien durch die Innenministerkonferenz auch weiterhin unerlässlich.

Von der internationalen Gemeinschaft erwarten wir, dass sie Kriegsandrohungen, Waffenlieferungen sowie geostrategischen Interessen eine klare Absage erteilt und auf einseitige Vorverurteilungen verzichtet. Die täglich stattfindenden Verbrechen müssen von unabhängiger Seite aufgeklärt werden. Ein sofort auszurufender Waffenstillstand muss einhergehen mit dem Angebot von attraktiven ökonomischen und materiellen Vergütungen für alle, die ihre Waffen niederlegen. Parallel zum sofortigen Stopp aller Waffenlieferungen in die Region müssen die Sanktionen, die nur die Bevölkerung treffen, aufgehoben werden. Ausgebildete BeobachterInnen der UN müssen erneut zum Einsatz kommen, die Anzahl muss wesentlich erhöht werden. Zu diesen BeobachterInnen sollen auch Angehörige arabischer Staaten gehören.

Wir, die Mitwirkenden in der Kooperation für den Frieden, wenden uns gegen jegliche militärische Intervention und rufen die Friedensbewegung auf, sich den Ernst der Lage in Syrien zu vergegenwärtigen und zu diskutieren, wie wir die friedfertigen Kräfte in Syrien auf ihrem Weg in eine bessere Zukunft unterstützen und ihnen unsere und die Solidarität der deutschen Bevölkerung wirksam zukommen lassen können.

 

Nanu? Wo sind die alten Blogbeiträge hin?

Wer unsere alte Website kennt, wird sich an dieser Stelle vielleicht wundern, wo die Blogbeiträge der Jahre 2009 bis 2013 geblieben sind. Keine Sorge, das World Wide Web vergisst nicht. Wir haben uns dazu entschieden, unsere alte Website zu archivieren und verfügbar zu halten. Wenn Sie also ältere Beiträge lesen möchten, folgen Sie bitte diesem Link.

August 2019

Ich habe gelernt, dass man nie zu klein dafür ist, einen Unterschied zu machen.

Greta Thunberg, geboren im Januar 2003, ist eine schwedische Klimaaktivistin. Das Zitat stammt aus einer Rede, die sie bei der UN-Klimakonferenz in Kattowitz (2018) hielt.

September 2021

Wie kommt es, dass Länder, die wir als "stark" bezeichnen, so mächtig sind, wenn es darum geht, Kriege zu führen, aber so schwach, wenn es darum geht, Frieden zu schaffen? Wie kommt es, dass es so leicht ist, Waffen zu beschaffen, aber so schwer, Bücher zu liefern? Warum ist es so leicht, Panzer zu bauen, aber so schwer, Schulen zu errichten?

Zitat von Malala Yousafzai (Kinder- und Frauenaktivistin,  jüngste Friedensnobelpreisträgerin), am 10. Dezember 2014

Bekannt wurde Malala, geboren 1997 in Pakistan, durch ihren Blog, auf welchem sie von ihrem Alltag im vom Taliban beherrschten Land berichtete. Trotz des Schulverbots für Mädchen besuchte sie mit ihren Freundinnen weiterhin die Schule. Auf ihrem Blog, aber auch im echten Leben setzte sie sich damals schon stark für Bildung, besonders für Mädchen, ein, wodurch sie in das Sichtfeld der Extremisten geriet. Obwohl sie im Internet durch ein Pseudonym anonym blieb, wurde ihre Identität letztendlich enthüllt. Als Folge wurde sie am 9. Oktober 2012 Opfer eines Attentats, das sie schwer verletzt überlebte. 

Nach Birmingham geflogen und behandelt, erholte sie sich von ihrer Verletzung und begann bald damit, weiter für die Bildung junger Mädchen zu kämpfen. In Zusammenarbeit mit der UNESCO wurde der Malala Fund gegründet, welcher weltweit das Recht von Kindern auf Bildung durchsetzen sollte. Malala hielt Reden, veröffentlichte ihre Biografie und setzte sich auf viele weitere Arten für das Recht auf Bildung ein.

Anfang 2013 wurde öffentlich, dass sie für den Friedensnobelpreis nominiert wurde. Im folgenden Jahr wurde ihr dieser gemeinsam mit dem Inder Kailash Satyarthi zuerkannt. Dies macht sie zur bisher jüngsten Friedensnobelpreisträgerin. 

Das Zitat stammt aus der Rede, die sie bei der Verleihung des Preises am 10. Dezember 2014 hielt. 

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