Der Mensch wird dumm und hässlich, wenn er keine Utopie hat.
György Konrád
Seit September 2005 stellt das Frauennetzwerk für Frieden hier jeden Monat ein Friedenszitat ein. Auf diese Weise wollen wir sowohl Menschen, die sich für Frieden einsetzen oder eingesetzt haben, eine Stimme verleihen, als auch Euch zum Nachdenken anregen, inspirieren und ermutigen.
Der Mensch wird dumm und hässlich, wenn er keine Utopie hat.
Der Dialog ist der einzige Weg, Krieg und Terror zu beenden. Wir brauchen praktische Solidarität mit denen, die schwächer sind, und eine Diplomatie von unten.
Langfristig wäre wünschenswert, Rüstungsproduktion und Rüstungsexporte ganz abzuschaffen. Denn: Rüstungsproduktion ist menschenverachtend sowie eine ungeheure unnütze Verschwendung von Ressourcen aller Art.
Wenn man von außen auf unseren Planeten schaut, auf diese kleine und zerbrechliche Oase, dann ist es völlig unlogisch, unverständlich und grotesk, dass wir uns gegenseitig bekriegen und unsere Umwelt verschmutzen.
Wie aber kann man seinen Feind lieben? Dazu gibt es nur einen Weg: ihn zu verstehen. Man muss verstehen, warum er so ist, wie er geworden ist, warum er die Dinge anders sieht als man selbst. Einen Menschen zu verstehen, verleiht die Kraft, ihn zu lieben und zu akzeptieren. In dem Augenblick, in dem man ihn liebt und akzeptiert, hört er auf, ein Feind zu sein. Im Grunde ist es unmöglich, seinen "Feind zu lieben", denn in dem Augenblick, in dem man ihn liebt, ist er kein Feind mehr.
Frieden ist Arbeit, unendlich harte Arbeit.
Die andere Wohltat ist der Friede, dass nicht allein in der Stadt Schutz und Sicherheit, sondern auch auf dem Lande rings herum Friede und gute Zeit ist, dass man sicher wandeln, ackern, pflanzen, weiden und Gewerbe treiben kann. Dies begreift in sich rechtschaffene, treue Nachbarn. Solche zu haben ist eine der größten Gnaden auf Erde. Denn die können alles Gute tun, und mit ihnen ist der Friede besser befestigt, als wenn eine Stadt aller Welt Macht um sich hätte und mit lauter eisernen Mauern verwahrt würde. Zu meinen, dass eine Herrschaft, die mit Gewalt erhalten werden muss, beständiger sei als eine, die durch Freundschaft beieinander bleibt, das halte ich für reinen Irrtum. Was mit Gewalt erhalten wird, das hält nicht auf Dauer.
Und die Frage des Friedens ist nicht erledigt.
Immer, wenn ich einem Menschen begegne, und sei er auch ein "Fremder", ist es diegleiche Empfindung: "Wieder begegne ich hier einem Angehörigen Unserer menschlichen Familie". Meine Liebe zu allen Lebewesen, meine Hochachtung vor ihnen, sind stetig gewachsen. Und ich fühle den Wunsch in mir, etwas zu tun für den Frieden in der Welt. Ich bete, dass die Menschen dieser Erde freundlicher miteinander umgehen mögen, voll gegenseitiger Liebe und Anteilnahme. Ich richte diese Worte an alle, die das Leiden in der Welt verringern wollen und deren tiefster Wunsch es ist, ein Glück zu finden, das von Dauer ist.
Das Kriegstrauma erfüllt alle unsere Zellen mit Furcht. Heilung ermöglicht die Rückkehr zum Frieden und zum gegenseitigen Vertrauen als Menschen.