Friedenszitate

Seit September 2005 stellt das Frauennetzwerk für Frieden hier jeden Monat ein Friedenszitat ein. Auf diese Weise wollen wir sowohl Menschen, die sich für Frieden einsetzen oder eingesetzt haben, eine Stimme verleihen, als auch Euch zum Nachdenken anregen, inspirieren und ermutigen.

Friedenszitat August 2024

Now is the time to turn the tide of history, to get beyond the hatreds of the past, uniting beyond differences of race and nationality to turn distrust into trust, hatred into reconciliation, and conflict into harmony.

von Matsui Kazumi, Bürgermeister der Stadt Hiroshima; Auszug aus der "Peace Declaration 2024"

Frei übersetzt aus dem Englischen: „Jetzt ist es an der Zeit, den Lauf der Geschichte umzukehren, den Hass der Vergangenheit zu überwinden und sich über die Unterschiede von Ethnie und Nationalität hinweg zu vereinen, um Misstrauen in Vertrauen, Hass in Versöhnung und Konflikte in Harmonie zu verwandeln.“

 

Am 6. August 1945 werfen US-Streitkräfte eine Atombombe über der japanischen Stadt Hiroshima ab. Zehntausende Menschen sind augenblicklich tot. Weitere sterben im Laufe der nächsten vier Monate entweder durch direkte Verletzungen oder an den Folgen der radioaktiven Strahlung. Bis Ende des Jahres 1945 zählte die Stadt Hiroshima 140.000 Opfer. Und auch noch Jahre und Jahrzehnte später leiden die Überlebenden, Hibakusha genannt, unter Spätfolgen wie Krebs oder anderen chronischen Krankheiten.

Jedes Jahr am 6. August hält die Stadt Hiroshima eine Friedensgedenkfeier ab, um für die friedliche Beisetzung der Opfer, die Abschaffung der Atomwaffen und einen dauerhaften Weltfrieden zu beten. Während dieser Zeremonie gibt der Bürgermeister eine Friedenserklärung ab, die sich an die ganze Welt richtet und zur Abschaffung der Atomwaffen aufruft, um eine Welt mit echtem und dauerhaftem Weltfrieden zu schaffen, in der keine Bevölkerung jemals wieder die grausamen Zerstörungen von Hiroshima und Nagasaki erleben wird.

Das Zitat stammt aus eben dieser Friedenserklärung vom 06.08.2024 und wurde vom derzeitigen Bürgermeister Hiroshimas Matsui Kazumi veröffentlicht. Die vollständige "Peace Declaration 2024" könnt Ihr hier lesen.

Friedenszitat Juli 2024

There is another path, a path of security and peace for all, where women lead together with dignity, attentiveness, empathy a process of reconciliation.

von Meera Eilabouni, palästinensische Musikerin und Friedensaktivistin 

Frei übersetzt aus dem Englischen: „Es gibt einen anderen Weg, einen Weg der Sicherheit und des Friedens für alle, auf dem Frauen gemeinsam, mit Würde, Achtsamkeit und Einfühlungsvermögen einen Prozess der Versöhnung anführen.“

Meera Eilabouni wuchs in Israel auf und engagiert sich bei den Women of the Sun. Women of the Sun setzt sich für soziales und politisches Empowerment von palästinensischen Frauen in Gaza, der West Bank, Jerusalem und in der Diaspora sowie für Frieden im israelisch-palästinensischen Konflikt ein. Gemeinsam mit ihrer israelischen Schwesternorganisation Women Wage Peace organisierten sie Anfang Oktober 2023, nur wenige Tage vor dem Angriff der Hamas, einen Frauenmarsch für Frieden.

Die Organisationen Women of the Sun und Women Wage Peace haben im Mai den Günter-Wallraff-Preis verliehen bekommen (Laudatio von Günter Wallraff). Dieser zeichnet seit 2015 Personen und Institutionen aus, die sich für die Umsetzung der universellen Menschenrechte und Pressefreiheit einsetzen. Außerdem sind die beiden Organisationen für den Friedensnobelpreis 2024 nominiert.

Das Zitat stammt aus der Rede von Meera Eilabouni am 20.12.2023 in der Philharmonie Berlin, beim Benefizkonzert der Berliner Philharmoniker "Gemeinsam für Menschlichkeit".

Juni 2024

Women’s solidarity is a politics of anti-facism. Because we choose to care about the Other, the different than me.

Lepa Mlađenović, serbische feministische Aktivistin.

Frei übersetzt aus dem Englischen: „Frauensolidarität ist eine Politik des Antifaschismus. Weil wir uns dafür entscheiden, dass es uns wichtig ist, wie es der oder dem Anderen geht, auch wenn er oder sie anders ist als ich.“  

Das Zitat stammt aus dem Text „Politics of Women’s Solidarity“, veröffentlicht im Februar 2013, von der serbischen Feministin Lepa Mlađenović. Mlađenović ist Antikriegs-Aktivistin und setzt sich in ihrer Arbeit für Menschenrechte, für die Selbstbestimmung von queeren Personen und gegen Gewalt und Militarismus ein. Sie war eine der ersten lesbischen Personen in Serbien, die sich offen zu ihrer Sexualität bekannten.

Lepa Mlađenovićs Engagement für Veränderung und Gerechtigkeit ist beeindruckend. In Selbsthilfegruppen und Workshops leistet Mlađenović Aufklärungsarbeit über Themen wie Abtreibung und sexuelle Selbstbestimmung und unterstützt Menschen, die von sexualisierter Gewalt betroffen sind. Außerdem ist sie Mitgründerin mehrerer Gruppen und Organisationen, darunter die Frauen in Schwarz Belgrad, einer feministischen Friedensorganisation.

Für ihre Arbeit erhielt sie bereits internationale Preise, unter anderem den Anne-Klein-Frauenpreis der Heinrich-Böll-Stiftung im Jahr 2013.

Ausgewählt haben wir das Zitat anlässlich des „Pride Month“. Dieser wird jedes Jahr im Juni in Erinnerung an den Stonewall-Aufstand gegen Polizeigewalt in New York 1969 und als Zeichen für Vielfalt, Selbstbestimmung und Gleichberechtigung von LGBTQIA+-Personen gefeiert. 

Mai 2024

#RefuseWar

Titel und gleichzeitig Hashtag einer Aktion, die Connection e.V., die War Resisters' International und das EBCO - European Bureau for Conscientious Objection anlässlich des Internationalen Tages der Kriegsdienstverweigerung am 15. Mai gestartet haben.

Im Rahmen der Aktion werden weltweit Statements gegen Militarisierung, Krieg und Kriegsdienst gesammelt und veröffentlicht. Die Aktion ist Teil der #ObjectWar-Campaign, die von mehr als 120 zivilgesellschaftlichen Organisationen in ganz Europa getragen wird, darunter auch das FNF.

Auch ihr könnt euch an der Aktion beteiligen: Tragt auf der Website ein, warum ihr Krieg ablehnt und Kriegsdienst verweigert und wofür ihr euch stattdessen einsetzt! --> www.refusewar.org

Übrigens: Connection e. V. wurde heute, am 31. Mai, der Internationale Bremer Friedenspreis in der Kategorie „Spender*innenpreis für ermutigende Initiativen“ verliehen. Ausgelobt wird der Preis von der Stiftung „die schwelle“. Wir gratulieren herzlich!

April 2024

Ich weiß nicht, wie eine friedliche Lösung aussehen wird: ein Staat, zwei Staaten, drei Staaten. Aber ich weiß, dass sie aussehen wird wie wir: Menschen aus Israel und Palästina, die sich gemeinsam und gewaltfrei für Gerechtigkeit einsetzen. Wir wissen, dass wir wahren Frieden nur erreichen können, indem wir die Menschlichkeit des anderen anerkennen.

- Chen Alon, israelischer Theaterregisseur, Mitgründer der "Combatants for Peace".

Bevor Chen Alon 2006 zusammen mit dem Palästinenser Sulaiman Khatib die Friedensorganisation Combatants for Peace gründete, diente er einige Jahre als Offizier der israelischen Verteidigungsstreitkräfte. Danach war er Reserveoffizier, bis er wegen seiner Teilhabe in einer Gruppe von Kriegsdienstverweigerern inhaftiert wurde. Heute arbeitet er als Theaterregisseur und Dozent an der Universität Tel Aviv.

Alon wuchs in Israel mit zionistischen Werten auf, an denen er durch seine Erlebnisse während seiner Einsätze im Westjordanland zweifelte. Dies veranlasste ihn, sich kontinuierlich für Frieden und gewaltfreie Konfliktlösung einzusetzen. Für diese Bemühungen wurden er und sein Mitbegründer Khatib 2017 für den Friedensnobelpreis nominiert.

Seine Theaterstücke sind unter anderem als gewaltfreie Proteste zu verstehen, mit denen er auf die militärische Besatzung aufmerksam macht.

Die Combatants for Peace ("Kämpfer*innen für den Frieden") wurden 2006 als gemeinsame Bewegung von ehemaligen israelischen und palästinensischen Kämpfer*innen gegründet, die sich bewusst entschlossen hatten, die Waffen niederzulegen und sich dem friedlichen Einsatz gegen Gewalt und die israelische Besatzung zu verschreiben. Sie sind langjährige Partnerorganisation des Forums Ziviler Friedensdienst, in dem wir Mitglied sind. 

 Ein Dank geht an das Forum Ziviler Friedensdienst für die Inspiration und die Übersetzung des Zitates.

März 2024

Wir benötigen eine grundlegende Abkehr von Kriegslogik und Militarisierung. Deutschland muss „friedensfähig“, nicht „kriegstüchtig“ werden!

- aus der Ostermarsch-Anzeige 2024 des Netzwerk Friedenskooperative.

Zu Ostern werden dieses Jahr wieder Zehntausende Menschen für Frieden und Abrüstung in Deutschland auf der Straße sein. Seit mehr als 60 Jahren gibt es diese Tradition der Ostermärsche. Organisiert werden sie dezentral von lokalen Gruppen, deshalb stehen sie überall unter einem anderen politischen Fokus. Teil der Ostermarsch-Aktionen ist auch eine Zeitungsanzeige, die in der ZEIT und der taz erscheint und die dieses Jahr von mehr als 2.000 Einzelpersonen und Gruppen unterzeichnet wurde, darunter auch das FNF.


Den vollen Text der Anzeige sowie einen Überblick über die Aktionen in mehr als 100 Städten und Gemeinden findet ihr auf der Website der Friedenskooperative https://www.friedenskooperative.de/ostermarsch-2024.

Februar 2024

So wahr ich hier steh, leist‘ ich hiermit ein Versprechen / So lang ich leb, werd ich mein' Widerstand nicht brechen / Ich werde sprechen, wenn die Rechten wieder hetzen und mit Menschenrechten brechen, steh geschlossen mit den Schwächsten.

Bruneau, Sänger und Aktivist

Das Zitat ist der Anfang aus dem Songtext „Hand in Hand“ des Sängers Bruneau. Der Song wurde in diesem Monat zu einer der Hymnen der zivilgesellschaftlichen Proteste rund um das neue Bündnis „Hand in Hand - Wir sind die Brandmauer“, das sich gegen den Rechtsruck in der Gesellschaft und für Demokratie und Menschenrechte einsetzt.

Auch das FNF hat sich dem Bündnis angeschlossen - denn feministische Friedensarbeit ist antifaschistisch!

Januar 2024

Meine Schüler:innen deportiert ihr nicht!
Dieser Satz stand auf einem selbstgemalten Demoschild einer Teilnehmerin der großen Demos gegen Rechts am 21.01.2024 in Bonn und er hat uns besonders berührt. Denn er zeigt, was jetzt so wichtig ist: Die unbedingte und öffentlich sichtbare Solidarität mit Betroffenen rechter Gewalt.
 
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      Frauennetzwerk für Frieden e.V.
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