Friedenszitate

Seit September 2005 stellt das Frauennetzwerk für Frieden hier jeden Monat ein Friedenszitat ein. Auf diese Weise wollen wir sowohl Menschen, die sich für Frieden einsetzen oder eingesetzt haben, eine Stimme verleihen, als auch Euch zum Nachdenken anregen, inspirieren und ermutigen.

Juni 2021

Du. Mutter in der Normandie und Mutter in der Ukraine, du, Mutter in Frisko und London, du, am Hoangho und am Mississippi, du, Mutter in Neapel und Hamburg und Kairo und Oslo - Mütter in allen Erdteilen, Mütter in der Welt, wenn sie morgen befehlen, ihr sollt Kinder gebären, Krankenschwestern für Kriegslazarette und neue Soldaten für neue Schlachten, Mütter in der Welt, dann gibt es nur eins:
Sagt NEIN! Mütter, sagt NEIN!

Aus dem Gedicht "Sag Nein" von Wolfgang Borchert.  Der deutsche Lyriker und Schriftsteller wurde am 20. Mai 1921 in Hamburg geboren und starb im Alter von nur 25 Jahren am 20. November 1947 in Basel. Borchert gilt als einer der bedeutensten Autoren der sogenannten "Trümmerliteratur".  Seine Werke spiegeln nicht nur seine persönlichen Erfahungen der Kriegs- und besonders Nachkriegszeit wieder, sondern sind auch heute noch durch ihren Pazifismus und dem Aufruf zu mehr Frieden tagesaktuell.

Mai 2021

My message to people who have suffered the atrocities of war is to believe that things can be different. Understanding that peace is possible is ultimately about standing up for your own human rights. That is why we all benefit from peaceful societies which honor those rights. This vision of peace depends on justice, healing, and support for victimized communities. We must see the reality of this, educate our children to expect it, and not be distracted by hatred.

Nadia Murad, Friedensnobelpreisträgerin 2018

Nadia Murad ist eine irakische (jesidische) Menschenrechtsaktivistin und seit September 2016 die erste Sonderbotschafterin für die Würde der Überlebenden von Menschenhandel der Vereinten Nationen (UNODC).  Gemeinsam mit Denis Mukwege erhielt sie 2018 den Friedensnobelpreis. Sie setzt sich für die Anerkennung des Völkermordes durch den sogenanten Islamischen Staat an den Jesid*innen ein, sowie für eine internationale Strafverfolgung desselben. 

April 2021

Die Mißstände in der Gesellschaft sind kein Produkt unabwendbarer Naturgesetze, sondern das Produkt ungeschickter Gesellschaftseinrichtung. Wir müssen uns eben anders einrichten.

Bertha von Suttner, 09.06.1843 - 21.06.1914, erste weibliche Friedensnobelpreisträgerin 1905.

Bertha von Suttner wird 1843 in Prag geboren und entstammt einer adeligen Familie von Militärs. Sie wächst auf im aristokratischen Umfeld der österreichisch-ungarischen k.u.k. Monarchie, die stark militaristisch geprägt ist, lernt verschiedene Sprachen und beschäftigt sich mit Musik und Reisen. Mit ihrem Mann Arthur geht sie nach Georgien, wo sie den russisch-türkischen Krieg von 1877 miterlebt. Um sich ihren Lebensunterhalt zu verdienen, schreibt sie unter einem männlichen Pseudonym gesellschaftskritische Essays, Kurzgeschichten und Fortsetzungsromane. Die Frage nach der Berechtigung von Kriegen treibt sie auch nach ihrer Rückkehr nach Österreich um.

März 2021

Erinnern heißt verändern.

Initiative 19. Februar Hanau

Leitspruch der Gedenkveranstaltungen anlässlich des ersten Jahrestages des rechtsrerroristischen Anschlages in Hanau. Nach den rassistischen Morden an Mercedes Kierpacz, Ferhat Unvar, Gökhan Gültekin, Hamza Kurtović, Said Nesar Hashemi, Sedat Gürbüz, Kaloyan Velkov, Fatih Saraçoğlu und Vili Viorel Păun am 19.02.2020 in Hanau, gründeten Angehörige und Aktivist*innen die Initiative 19. Februar Hanau. Seitdem organisiert die Initiative Mahnwachen, Kundgebungen und Demonstrationen und setzt sich für eine vollständige Aufklärung der rassistischen Morde und gegen das Vergessen der Opfer ein. Sie gibt Betroffenen einen Raum zum Trauern, zum Erinnern und zum Austausch und macht auf rassistische Strukturen wie auch Alltagsrassismus in unserer Gesellschaft aufmerksam.

 Mehr über die Initiative 19. Februar Hanau findet sich hier.  

Februar 2021

We've learned that quiet isn't always peace.

Amanda Gorman (*7. März 1998)

Gorman ist eine afroamerikanische Poetin und Aktivistin. Bereits 2015 veröffentlichte sie ihren ersten Gedichtband „The One for Whom Food is Not Enough“. Neben ihrem Studium der Soziologie an der Harvard University veröffentlichte sie außerdem gleichzeitig Texte im Studierenden-Newsletter „The Edit“ der New York Times.

Gorman trug bei der Amtseinführung von Joe Biden 2021 ihr Gedicht „The Hill We Climb“ vor. Damit war sie mit 22 Jahren die jüngste Poetin, die je zu diesem Anlass eingeladen wurde. Besonders vor dem Hintergrund der Proteste gegen rassistische Polizeigewalt und xenophobe Strukturen in den Vereinigten Staaten, dem kürzlichen Angriff auf das Kapitol und der tiefen gesellschaftlichen Spaltung in politische Lager hat sich Gorman mit ihrem Gedicht dafür ausgesprochen, aus den Erfahrungen zu lernen und die Versöhnung untereinander zu suchen, um solche strukturellen Probleme gemeinsam überwinden zu können. Ihr Werk stimmt einen hoffnungsvollen Ton an und unterstreicht eine tiefe Sehnsucht nach Frieden.

Januar 2021

Wenn wir Bäume pflanzen, dann pflanzen wir Samen für Frieden und Hoffnung.


Wangari Maathai (1940-2011)

Wangari Maathai war eine kenianische Professorin, Aktivistin und Politikerin.
Sie erhielt nach ihrem Studium in Atchinson, Pittsburgh, Gießen und München als erste Frau aus Kenia den Doktortitel an der University of Nairobi. Mit ihrem Engagement in Kenias Nationalem Frauenrat, den sie selbst knapp zehn Jahre als Präsidentin leitete, brachte Maathai die Frauenbewegung des Landes stark voran. Außerdem gründete sie das Green Belt Movement, welches durch Aufforstung der Entwaldung und der damit einhergehenden Bodenerosion in Kenia entgegenwirken sollte. Für ihre beeindruckende Arbeit wurde ihr 2004 der Friedensnobelpreis verliehen.

 

Dezember 2020

Wir alle lernten die Einsamkeit kennen; und wir begriffen, dass die einzige Lösung die Liebe ist, und dass Liebe durch Gemeinschaft entsteht.

Zitat der US-amerikanischen christlichen Sozialistin, Frauenrechtlerin und Pazifistin Dorothy Day (1897 - 1980).

Während ihres Studium an der University of Illinois war sie Mitglied der Sozialistischen Partei Amerikas. Sie wurde Journalistin und begann nach dem College für kommunistische Zeitungen zu schreiben. In Kalifornien trat sie in die Kommunistische Partei der USA ein und gilt als Pionierin der Partei in diesem Bundesstaat.

Weil es nicht mit ihren kommunistischen Überzeugungen vereinbar war, lehnte sie das Christentum ab. Nach der Geburt ihrer Tochter endeckte sie aber ihre Leidenschaft für Religion und wurde Vertreterin eines christlichen Anarchismus. Gemeinsam mit dem Prister Peter Maurin gründete sie die Katholische Arbeiter*innenbewegung.

Sie war eine überzeugte Frauenrechtlerin und Pazifistin und wurde mehrere Male inhaftiert (das letzte Mal mit 75 Jahren), weil sie gegen politische Entwicklungen protestierte. Weltweit ist sie als eine der bedeutendsten Aktivistinnen für Frieden anerkannt. Sie war Kandidatin für den Friedensnobelpreis, wurde aber aufgrund ihrer "Radikalität" abgelehnt.

 

November 2020

Die Kultur des Friedens als Basis der politischen Verhältnisse, das ist der Schatz der neuen Werte, den die Frau dem öffentlichen Leben bringen will und das ist die Berechtigung ihres politischen Strebens. Friede, dauernder Friede ja ewiger Friede, ist unser Losungswort.

Zitat von der polnischen Frauenrechtlerin und Delegierten des Internationalen Frauenfriedenskongresses in Den Haag Zofia (Emilia) Daszyńska-Golińska (1860-1934).

Zofia Daszyńska-Golińska gehört zu den bekanntesten Frauenrechtlerinnen der ersten polnischen Frauenbewegung. Nach ihrem Studiem der Ökonomie, Geschichte, Philosophie und Politik, ließ sie sich in Krakau nieder, wo sie bis 1914  lehrte. Darüberhinaus war sie in den bedeutendsten polnischen Frauenvereinen aktiv. Ihre zentralen Anliegen waren die Gleichberechtigung der Frau, der Kampf gegen den Alkoholismus und die politische Einflussnahme von Frauen.

Neben (Agnes) Emily Napieralski, die als Delegierte des Verbandes der Polinnen der Vereinigten Staaten von Amerika und der nordamerikanischen Frauenbewegung am ersten internationalen Frauenkongress in 1915 Den Haag teilnahm, war Zofia Daszyńska-Golińska die einzige Abgesandte der polnischen Frauenvereine.

Zur Biographie Daszyńska-Golińska's sowie ihrer persönlichen Eindrücke von der Internationalen Frauenkonferenz näher bei Angelique Leszczawski Schwerk: Zwischen Frieden und Krieg? Die internationale Friedensbewegung in den Diskursen und Visionen der polnischen Frauenrechtlerin Zofia (Emilia) Daszynska-Golinska

 

Oktober 2020

We can only do Peace together.

Zitat von der diesjährigen Bertha von Suttner Peace Prize Gewinnerin Julia Kharashvili.  

Julia Kharashvili ist seit 1994 Friedensaktivistin und Direktorin der unabhängigen zivilen Organisation "Consent" (IDP Women Association Consent (IDPWA)). Im Fokus ihrer Arbeit standen zunächst Kinder und Jugendliche in politisch verfeindetet Regionen und später auch Emanzipation vom Konflikt betroffener Frauen. Darüber hinaus wurde sie in verschiedene Gremien der UN, der OSZE und der NATO berufen, unter anderem im Rahmen der internationalen Bemühungen zur Umsetzung der UN-Sicherheitsratsresolution 1325 und des CEDAW-Abkommens.  

Ein Portrait über Julia Kharashvili finden Sie hier.

September 2020

An den Regierungsspitzen dürfen nur sitzen
Männer oder Frauen, die einzig auf Frieden bauen.

Gerda Lilli Basten-Ewert, geboren am 18.11.1919, verstorben am 30.08.2016, erstes Ehrenmitglied des Frauennetzwerk für Frieden e.V.

Anlässlich der in diesem Monat anstehenden Kommunalwahlen in Nordrhein-Westfalen (dem Bundesland, in dem das FNF behimatet ist) und überhaupt in Bezug auf sämtliche demokratischen Wahlen dieser Welt ein Zitat, das wir sehr passend fanden. 

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      Frauennetzwerk für Frieden e.V.
      Dr. Werner-Schuster-Haus
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      D-53113 Bonn