FNF goes Genf: Heide Schütz bei IAW-Sitzung und Peking+25

iaw logoAm 26. und 27. Oktober 2019 traf sich der erweiterte Vorstand der International Alliance of Women (IAW) zu seiner jährlichen Struktursitzung, diesmal in Genf. Heide Schütz nahm als Koordinatorin der Peace Commission an der Sitzung teil und plädierte dafür, in den verschiedenen Ländern den ICAN-Städteappell bekannt zu machen und zu unterstützen. Bei der Klimadiskussion wies sie auf die horrenden Umweltbelastungen des Militärs weltweit hin, die durch die Aufrechterhaltung des Militärapparats (Flugzeuge, Schiffe, Militärfahrzeuge etc.) und besonders der Kriege entstehen, bisher aber kaum in die Berechnungen mit einfließen. Ihr Vorschlag, für den nächsten Internationalen Kongress 2020 in Anlehnung an das Jubiläum Beijing + 25 das Thema „Look at the SDGs through Women’s Eyes“ zu wählen, wurde angenommen. Das Motto der Pekinger Weltfrauenkonferenz 1995 hieß „Look at the World through Women’s Eyes“.

Anschließend nahmen viele IAW-Mitglieder an der Vorbereitungskonferenz für „Peking+25“ der Zivilgesellschaft am 28.10. in Genf teil, so auch Heide Schütz. „Generation Equality“ und „Feminists want System Change“ waren die selbstbewussten Leitbilder, die durch die verschiedenen Lebensbereiche durchdekliniert wurde. Junge Frauen dominierten nicht nur das Bild, die Konferenz war auch weitgehend von ihnen organisiert worden! So sieht feministische Zukunft aus.

Die IAW wurde 1904 in Berlin gegründet mit dem Fokus auf das Frauenwahlrecht und dem Leitbild „Equal Rights, Equal Responsibilities“ – gleiche Rechte und gleiche Verantwortung. Beides wurde im Laufe der mehr als 100 Jahre den politischen und sozialen Realitäten angepasst und so steht auch seit einigen Jahren das Thema Klima auf der Agenda. Zur Zeit sind in der IAW Frauenverbände aus allen Regionen der Welt mit unterschiedlichen Schwerpunktthemen zusammengeschlossen. Die wichtigen Aufgaben (Vorstand, Schatzmeisterin, Generalsekretärin) werden nach wie vor ehrenamtlich geleistet. Die IAW ist u.a. bei den Vereinten Nationen, dem Europarat, der Afrikanischen Union, der OECD sowie bei zivilgesellschaftlichen Lobbyverbänden akkreditiert bzw. Mitglied. Das FNF ist seit vielen Jahren Mitglied der IAW.

Für mehr Informationen und aktuelle Projekte: www.womenalliance.org

Neue Resolution zu Frauen, Frieden und Sicherheit: Offener Brief an den deutschen Botschafter bei den Vereinten Nationen

Offener Brief neue Res WPS Angesichts der Initiative Südafrikas und anderer Staaten, die UN-Sicherheitsratsresolution zu Frauen, Frieden und Sicherheit aus dem Jahr 2000 durch eine neue, schwächere Resolution zu verwässern, haben Mitglieder des zivilgesellschaftlichen Bündnis 1325 einen offenen Brief an den deutschen Botschafter bei den Vereinten Nationen, Christoph Heusgen, verfasst. Das FNF ist Mitunterzeichner des Briefes. Darin heißt es unter anderem:

"(...) We – as representatives of German civil society and friends – are strongly concerned about the UN Security Council resolution on Women, Peace and Security which has been put forward by South Africa and which is currently being deliberated by the UN Security Council members ahead of tomorrow’s Open Debate on Women, Peace and Security. The draft resolution poses great risks to seriously damage the Women, Peace and Security Agenda, which actors around the world have been building for the last two decades. With deliberations ongoing, we are in particular concerned about continuing efforts by UN Security Council members to restrict and water down language on various crucial aspects of the Women, Peace and Security Agenda. (...)

Den offenen Brief in voller Länge (auf Englisch) gibt es hier als PDF.

Georgische Friedensaktivistin Salome Adamia zu Besuch in Bonn

Salome Adamia Bonn„Wäre ich nicht in Georgien gewesen, wäre ich nicht die geworden, die ich heute bin“ - so in etwa schreibt Bertha von Suttner vor mehr als 100 Jahren in ihr Tagebuch. Und tatsächlich hat die Zeit in Georgien die Friedensnobelpreisträgerin und ihren Mann Arthur nachhaltig geprägt. Doch umgekehrt hat auch Bertha von Suttner viele Spuren in dem Land hinterlassen. Die Friedensaktivistin Salome Adamia engagiert sich gemeinsam mit einer Gruppe von anderen jungen Menschen, die Erinnerung daran wieder aufleben zu lassen. Ein Kurzfilm über Berthas Leben in Georgien, die erstmalige Verleihung des Bertha-von-Suttner-Friedenspreises im Mai dieses Jahres in Zugdidi und die Übersetzung des Romans „Die Waffen nieder“ ins Georgische sind großartige Zeugnisse dafür.

Letzteres brachte Salome auch nach Deutschland: Am vergangenen Wochenende präsentierte sie die Übersetzung am georgischen Stand auf der Frankfurter Buchmesse und legte zu unserer großen Freude vor ihrem Abflug nach Georgien noch einen Zwischenstopp in Bonn ein, um uns und den sehr interessierten Zuhörer*innen von ihrer Arbeit zu erzählen. Am Ende des Abends legte sie die Rose, die sie als Dankeschön bekommen hatte, an der Bertha-Stele nieder - eine Geste, die uns sehr berührt hat.

Ein ganz herzlicher Dank geht an die Kolleginnen vom Haus der FrauenGeschichte für die spontane und reibungslose Kooperation und die Gastfreundschaft in euren tollen Räumlichkeiten, an Marianne für die perfekte Simultanübersetzung und natürlich an Salome selbst für ihren spannenden Vortrag!

P.S.: Falls Sie das HdFG noch nicht kennen - schauen Sie unbedingt mal vorbei! Die Ausstellung beinhaltet wunderbare Frauenporträts, Infos zur Geschichte der Frauenbewegung und viele historische Bücher und Exponate. Der Besuch lohnt sich!

Petitionsübergabe der Kampagne "Bleiberecht statt Ausgrenzung"

Petitionsübergabe Bleibrecht statt AusgrenzungIm Frühjahr 2019 hatte sich das FNF anlässlich des 70. Geburtstags des Grundgsetzes der Kampagne "Bleiberecht statt Ausgrenzung" angeschlossen. Nun wurden zum Abschluss der Kampagne die gesammelten Unterschriften in Berlin übergeben (Foto: Kampagne Bleiberecht statt Ausgrenzung). MdB Friedrich Straetmanns nahm die Petition als Mitglied des Petitionsausschusses persönlich entgegen. Beigelegt waren die Namen sämtlicher Unterzeichner*innen: Insgesamt haben 7.492 Bürger*innen die Forderung der Kampagne mit ihrem Namen gezeichnet! Die Liste der Namen umfasste ausgedruckt 128 Seiten.

Die Petition, initiiert vom Komitee für Grundrechte und Demokratie und medico international, fordert den deutschen Bundestag auf, allen Illegalisierten und Geduldeten, die auf Dauer hier leben wollen, ein Bleiberecht zu gewähren. Denn Menschen brauchen das Recht auf einen Ort, an dem sie ihre individuellen Fähigkeiten und Interessen entfalten und ausleben können. Einen Ort, der sie selbstbestimmt am politischen, sozialen und kulturellen Leben teilhaben lässt. Der 70. Jahrestag des Grundgesetzes war der Anlass, um mit der Petition für ein Bleiberecht eine Politik einzufordern, die diese Bedürfnisse endlich ernst nimmt. Hier gibt es mehr Infos zu den Hintergründen und Analysen der Kampagne: www.petition-bleiberecht.de

Brief an Außenminister Maas u.a. wegen türkischer Militäroffensive in Nordsyrien

Logo Women defend RojavaAnlässlich der Militäroffensive der Türkei in den kurdischen Gebieten in Nordsyrien und der damit einhergehenden Menschenrechtsverletzungen hat das Frauenbündnis WOMEN DEFEND ROJAVA unter dem Titel "Stoppen Sie den türkischen Besatzungskrieg gegen Nord- und Ostsyrien - sofort!" einen dringenden Appell an die Weltöffentlichkeit formuliert. Heide Schütz und Margret Otto, Vorsitzende und stellv. Vorsitzende des FNF, haben sich diesem Appell angeschlossen und gemeinsam mit dem Deutschen Frauenring e.V. einen offenen Brief an diverse Politiker*innen verfasst, darunter Bundesaußenminister Maas und UN-Generalsekretär António Guterres. Der Brief und der Appell "WOMEN DEFEND ROJAVA" können hier als PDF abgerufen werden. Hier gibt es außerdem eine Fassung auf Englisch.

Foto: Logo des Bündnisses WOMEN DEFEND ROJAVA

 

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      Frauennetzwerk für Frieden e.V.
      Dr. Werner-Schuster-Haus
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